Von Marion Korth. 01.10.2013. Braunschweig. Zum Glück hat unser Bürgerreporter Uwe Poppe uns auf ein Thema aufmerksam gemacht, das mir – aus eigenem Erleben – durchaus am Herzen liegt, dann aber einfach in Vergessenheit geraten ist: der Gliesmaroder Bahnhof.
In diesem Sommer habe ich mich für zwei Monate auf das Experiment „Mit Bahn und Fahrrad zur Arbeit“ eingelassen. Jeden Tag im Juli und August bin ich am Bahnhof Gliesmarode aus- beziehungsweise in den Zug eingestiegen und habe jedes Mal gedacht: „Dieser Bahnhof ist irgendwie vergessen worden.“
Das Häuschen ist in einem beklagenswerten Zustand, und mir haben die sehr netten Bahnmitarbeiter, die mich jeden Tag mit meinem Klapprad winkend begrüßt hatten, wirklich leid getan, wie sie da bei 30 Grad in dieser Bude mit Teerpappendach hocken müssen, das ist wirklich nicht in Ordnung. Das einzig Neue auf diesem „Bahnhof“, der den Charme eines Abstellgleises hat, ist der Kartenautomat sowie ein gläsernes Wartehäuschen an den Schienen, der Rest ist durch und durch marode. Wenn es dämmrig wird, ist dieser Ort die ideale Grusel-Filmkulisse, auch für den noch nicht gedrehten Kinofilm „Endstation Braunschweig“ sehr empfehlenswert. Ein Bahnhof im Norden der Stadt ist unverzichtbar, wird viel von Studenten genutzt, ein Aushängeschild für die Bahn oder die Stadt ist er aber sicher nicht.
Das Thema werden wir aufgreifen und die Bahn um eine Erklärung bitten.