18. Dezember 2019
Allgemein

Ausbau kommt bislang kaum voran

Aus der Ratssitzung: Ratsmehrheit will mehr Photovoltaikanlagen auf städtische Immobilien bringen

Blick in die Nachbarschaft: In Lehre hat die Gemeinde bereits 2010 eine gemeinsame Gesellschaft mit den Stadtwerken Wolfsburg gegründet, um gemeindeeigene Immobilien (hier das Rathaus) mit modernen Photovoltaikanlagen auszurüsten. Symbolfoto: oh

Innenstadt. Nach dem Klimagipfel in Madrid und dessen magerem Ergebnis kommt einem die Debatte gestern im Rat der Stadt Braunschweig bekannt vor: Wie kann es mit dem Klimaschutz schneller vorangehen, wie kann es gelingen, mehr Photovoltaikanlagen auf die Dächer städtischer Gebäude zu bekommen?

Nach mehrheitlichem Beschluss soll die Verwaltung prüfen, ob eine städtische Betriebsgesellschaft oder eine Bürgergesellschaft die Entwicklung anschieben kann. Ist das kurzfristig nicht möglich, sollen auch Mietmodelle unter die Lupe genommen werden. Das Ziel: Bereits Anfang 2020 soll ein Zeitplan für den weiteren Ausbau vorliegen, damit ab 2021 dann nach und nach die Anlagen ans Netz gehen können. Auch bei künftigen Neubau- und Sanierungsmaßnahmen müssen entsprechende Anlagen generell vorgesehen werden. Anke Schneider (Die Linke) hatte den gemeinsamen (Änderungs-)Antrag mit SPD, Grünen und BiBS eingebracht.

Mit gutem Beispiel vorangehen

„Wenn wir es mit dem Klimaschutz ernst nehmen, müssen wir als Stadt mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Nicole Palm (SPD). Der Ausbau mit Photovoltaikanlagen kommt bislang schleppend oder gar nicht voran. Von elf Dächern, die bereits vorgerüstet waren, konnte nach einer Ausschreibung nur auf einem tatsächlich eine Anlage installiert werden.

50 000 Euro für kleinere Anlagen

Björn Hinrichs (CDU) sprach generell von Aktionismus: „Auch elf Dächer werden uns nicht retten.“ Der Umstieg von BS-Energy auf die Strom- und Wärmeerzeugung mit Altholz und Gas werde ein Vielfaches an CO2-Einsparung bringen. Dem widersprachen Dr. Dr. Wolfgang Büchs und Peter Rosenbaum (beide BiBS). Rosenbaum, selbst Hausbesitzer, bot an, Zahlen offenzulegen, zum Beweis, dass Photovoltaikanlagen sehr wohl eine lohnende Investition seien.
In jedem Fall will die Stadt ab 2020 50 000 Euro jährlich bereitstellen, um kleinere Anlagen beispielsweise auf Feuerwehrgebäuden oder Dorfgemeinschaftshäusern zu bauen.

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