20. August 2022
Wirtschaft

„Bezugskosten auf Rekordhöhe“

BS-Energy kündigt Preiserhöhungen bei Strom, Gas und Fernwärme zum 1. Oktober an

BS-Energy setzt für die Zukunft auf Biomasse (hier das Biomasselager für das neue Biomasse-Heizkraftwerk). Aber mittlerweile sind alle Energiequellen unter Druck. Foto: BS-Energy

Braunschweig (m). Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird BS-Energy die Preise erhöhen. Die enorm angespannte Lage auf den Energiemärkten habe sich weiter verschärft. In der Folge werden die Kosten für die Strom- und Gasgrundversorgung weiter steigen. Auch die Preise für die Fernwärmeversorgung müssen zum 1. Oktober 2022 angepasst werden.

Strom
Der Arbeitspreis Strom – darin enthalten sind auch Netzentgelte, Steuern oder andere Abgaben – wird um 8,48 Cent pro Kilowattstunde und der Grundpreis um 1,56 Euro pro Monat erhöht (brutto). Der Grundpreis ist verbrauchsunabhängig, er deckt zusätzliche Leistungen (Rechnungsstellung, Zähler ablesen und anderes). Für einen Kunden in der Grundversorgung Strom mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2500 Kilowattstunden steigen die Kosten monatlich um 19 Euro (brutto). Das entspricht einer Erhöhung von etwa 23 Prozent gegenüber den seit dem 1. April 2022 geltenden Preisen. Zum April hatte BS-Energy den Strompreis in der Grundversorgung um etwa 29 Prozent erhöht, danach zum 1. Juli den Wegfall der EEG-Umlage in Höhe von 3,723 Cent auf 0,00 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde in vollen Umfang an die Kunden weitergegeben.

Gas
Der Arbeitspreis Gas wird um 4,11 Cent pro Kilowattstunde und der Grundpreis um 1,50 Euro im Monat erhöht. Für einen Kunden in der Grundversorgung Gas mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 11 700 Kilowattstunden steigen die Kosten um 41,50 Euro im Monat. Das entspricht einer Erhöhung von etwa 30 Prozent gegenüber den seit dem 1. April 2022 geltenden Preisen. Davor war der Gaspreis schon um rund 39 Prozent gestiegen.

Fernwärme
Die Fernwärmepreise steigen im Vergleich zum 1. April 2022 beim Produkt „BS|Fernwärme“ um durchschnittlich 54,30 Prozent und beim Produkt „BS|Fernwärme Jan“ um fast 75 Prozent.
Konkretes Beispiel: Bei dem Produkt „BS|Fernwärme Jan“ und dem Jahresverbrauch eines Einfamilienhauses von 12 000 Kilowattstunden steigen die monatlichen Ausgaben für die Wärmebereitstellung um 115,33 Euro (brutto). Bei einem Mehrfamilienhaus mit sechs bis acht Wohneinheiten und einem Wärmebedarf von 75 000 Kilowattstunden im Produkt „BS | Fernwärme“ steigen die Ausgaben für die Wärmebereitstellung um monatlich 461,69 Euro (brutto).
Die Preise für die Fernwärme werden jeweils zum 1. April und 1. Oktober eines Jahres angepasst. Der Preis berechnet sich dabei durch vertraglich mit den Kunden vereinbarte Preisänderungsformeln. Darin werden zum Zeitpunkt der Preisänderung Werte der vergangenen sechs bis zwölf Monate wie Gasindex, Steinkohleindex, Investitionsgüterindex, Wärmepreisindex und CO2-Preis herangezogen und daraus ein neuer Preis berechnet, der dann für ein halbes Jahr gilt. Bei der aktuellen Preisbildung nehmen der Gas- und Steinkohleindex sowie der CO2-Preis den größten Anteil an der aktuellen Steigerung ein: Der zugrunde liegende Gasindex steigt gegenüber der letzten Preisfestsetzung um mehr als 159 Prozent, der Steinkohleindex steigt gegenüber der letzten Preisfestsetzung um mehr als 86 Prozent.

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