08.03.2017.
Braunschweig. Auf dem dicht befahrenen Bohlweg weht ein deutlich frischerer Wind: 2016 lagen die Jahresmittelwerte für Stickoxid mit 39 Mikrogramm pro Kubikmeter erstmals unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm.
Die Stadt führt diese positive Entwicklung auf die einspurige Verkehrsführung im Bereich Bohlweg-Steinweg-Dankwardstraße zurück, die mit der Sanierung der Stobenstraße eingerichtet wurde. Die Verwaltung hat deshalb dem Planungs- und Umweltausschuss vorgeschlagen, die Verkehrsführung um ein weiteres Jahr zu verlängern.
Durch die sehr moderate Maßnahme könnten aus heutiger Sicht weitergehende und einschneidendere Mittel wie Verkehrsbeschränkungen oder Verkehrsverbote vermieden werden, so die Begründung. Für das Verkehrsaufkommen, sei die Strecke ausreichend.
Um dies zu klären, hatte die Stadt in der Woche vor Weihnachten mit ihrem hohen Verkehrsaufkommen sowie in der zweiten Januarwoche die Staubildung registriert. Es zeigte sich, dass in 75 bis 90 Prozent der Fälle der Rückstau während einer Grünphase abgebaut werden konnte. Die Grünphase dauert, je nach Stadtbahnverkehr, zwischen 26 und 42 Sekunden.
Längere Rückstaus wurden lediglich in der Vorweihnachtswoche verzeichnet. Aber auch hier hat nach örtlicher Beobachtung jedes Fahrzeug spätestens nach dem zweiten Umlauf der Signalanlage, also etwa 95 Sekunden, die Kreuzung passieren können.
Schon länger ist der Bohlweg ein Sorgenkind: 1994 lagen die
Stickoxidwerte hier noch bei 73 Mikrogramm pro Kubikmeter.
Die Stadt setzte seitdem viele Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan um – unter anderem die Umgestaltung des Bohlwegs, Sperrung der Innenstadt für Lkw sowie die Modernisierung des städtischen Fuhrparks und der Verkehrs-GmbH – und schaffte es so, die Jahresmittelwerte deutlich zu reduziert.
In den vergangenen drei Jahren lagen sie zwischen 39 und 43 Mikrogramm. Mit Unmut der Autofahrer rechnet die Verwaltung nicht: Die Verkehrsteilnehmer hätten sich inzwischen an die neue Verkehrsführung gewöhnt. Damit könne auf Baken künftig verzichtet werden. Ob eine dauerhafte bauliche Umgestaltung sinnvoll sei, hinge von der weiteren Entwicklung ab. Umweltdaten und Verkehr würden weiter beobachtet. Die Verwaltung will in etwa einem Jahr einen neuen Bericht vorlegen. Am 15. März entscheidet der Planungs- und Umweltausschuss über die Vorlage.