Braunschweig, 07.02.2015. Momentan befinden sich die Pflegenden in einem kontroversen Diskussionsprozess zu dem Thema,
ob eine Pflegekammer den Berufsangehörigen bei der Realisierung ihrer Ziele und bei der Lösung von Problemen helfen wird.
Bis heute, so die Pflegedienstleiter der Kliniken, sei es den Pflegenden nicht gelungen eine starke Vertretung aller Pflegenden zu realisieren, welche die berufspolitischen Interessen und die fachliche Kompetenz der größten Berufsgruppe innerhalb des Gesundheitssystems vertritt.
Ihrer Meinung nach würde eine Pflegekammer, in der alle Pflegenden registriert sind, u. a.
– als eigenständiger und wichtiger Partner im Gesundheitssystem bei fachlichen und gesundheitspolitischen Themen auftreten können
– definieren, was eine fachlich gute Pflege ist und nach welchen Qualitätsmerkmalen diese zu beurteilen ist – festlegen, welche Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Pflegenden notwendig sind, um den Versorgungsauftrag zur Begegnung von Pflegebedürftigkeit in der Bevölkerung
gewährleisten zu können – einheitliche Standards zur Ausübung des Pflegeberufs entwickeln, um die Qualität der Pflege zu sichern und weiterzuentwickeln.
Die Bestrebung der Landesregierung, den Pflegenden in Niedersachsen eine demokratisch legitimierte, berufsständische Vertretung zu gewähren, begrüßten die Pflegedienstleiter. Der Pflegeberuf würde durch eine Pflegekammer in Niedersachsen, in Deutschland und in Europa, wo ähnliche Berufsvertretungen seit langem bestehen, deutlich gestärkt und aufgewertet.