15. April 2022
Buntes

Bye Bye, Bangkok!

Auszeit vom Alltag: Redakteur Torben Dietrich ist sechs Monate unterwegs

Die Tempelanlage Wat Arun mit ihren entrückten Buddha-Statuen . Foto: Torben Dietrich

Wer in Bangkok von A nach B möchte, dem ist generell ein „Tuk-Tuk“ zu empfehlen. Das ist eine Art Dreirad-Taxi. Hinter dem Fahrersitz ist eine offene, aber überdachte Ladefläche installiert, auf der bis zu fünf Personen Platz haben können.

Ein Fahrzeug, welches sich zwischen den Automassen hindurchschlängeln und auch ganz enge Straßen nutzen kann. Ein optimales Fortbewegungsmittel. Eigentlich. Denn die Fahrer, ebenso wie die „normalen“ Taxifahrer, scheinen sich in ihrer Stadt meist nicht wirklich auszukennen: Oft nennen Katharina und ich dem Fahrer vertrauensvoll unser Ziel, enden dann aber nicht selten in einer Art Irrfahrt, die manchmal eine halbe Stunde Zeit kosten kann, je nach Ortskenntnis des Fahrers. Oft muss dann angehalten und nachgefragt werden. Wissen die angefragten Passanten dann Bescheid, haben wir alle Glück.

Die Kulturschätze der Stadt, wenigstens einige, sind aber auch sehr gut im Boot vom Fluss aus zu sehen, der in einem Halbkreis durch das enorme Zentrum der Stadt fließt. Einer davon ist die Tempelanlage Wat Arun, einer der heiligsten buddhistischen Orte Thailands, voller Stille und Erhabenheit. An einigen Stellen passieren wir riesige, goldumantelte Buddha-Statuen. Sie alle strahlen eine eigentümliche, entspannte und wohltuende Ruhe aus. Eine Ruhe, die für mich ein echter Gegenpol ist zu der unglaublichen, 24 Stunden andauernden Bewegung in der Stadt. Diese ist besonders in Chinatown zu spüren. So wie diesen Teil Bangkoks habe ich mir asiatische Metropolen vor dieser Reise ganz klassischerweise vorgestellt: Extrem laut, heiß und eng. Mit bunten Reklamelichtern und einer Menge visueller und akustischer Eindrücke sowie Gerüche gleichzeitig: Scharfe Gewürze, Kochgas und Kanalisation, starke Parfüms, Autoabgase. Alles strömt auf unsere Sinne ein, umnebelt sie. Wir lassen uns treiben, ohne genau zu wissen, wohin. Vorbei an Feuerspuckern, Hunderten Streetfood-Ständen und Shops. Schließlich spuckt uns Chinatown am Ende einer engen Gasse wieder aus.

Die pulsierende Chinatown in Bangkok. Foto: Torben Dietrich

Die 15-Millionen-Metropole hat uns in den letzten zehn Tagen beeindruckt und gezeigt, auf wie unterschiedliche Weise Menschen ihr Leben organisieren können. Das nächste Chinatown hoffen wir schon bald Tausende Meilen weiter östlich zu erleben: in San Francisco. Aber jetzt heißt es erst einmal: Bye Bye, Bangkok!

Zum Autor

Vor seiner Auszeit war er Redakteur im JHM Verlag. Jetzt ist Torben Dietrich sechs Monate lang auf Reisen und berichtet in der NB über seine Erlebnisse und Begegnungen

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