Es sollte eine Weihnachtsüberraschung werden: Anja Gosemann hatte sich Heiligabend schon in aller Herrgottsfrühe auf den Weg gemacht, um ihre Schwester in Destedt zum Frühstück zu besuchen.
„Der Weg ist ein wenig umständlich, aber meine Schwester ist es mir wert“, erzählt Anja. Also ging es früh um fünf Uhr zur Bushaltestelle, mit der Linie 411 zum Radeklint, dann mit der Straßenbahn weiter bis zur Helmstedter Straße. Ab hier sollte es mit dem Bus nach Destedt gehen.
Aber – o Schreck – der Bus war weg. „Knapp verpasst“, erzählt Anja. Mutterseelenallein stand sie an der Haltestelle, als ein anderer Bus angefahren kam. „Der Fahrer machte die Tür auf und fragte, wo ich hinwollte“, erinnert sich Anja gut. Sie erzählte ihm ihre Geschichte und der Fahrer reagierte super: „Ich kann Sie ja hier nicht stehen lassen, steigen Sie mal ein.“
Er telefonierte kurz mit der Zentrale der Verkehrsbetriebe und dann wandte er sich an seinen einzigen Fahrgast: „Ich fahr’ Sie jetzt mal nach Destedt.“
Anja Gosemann ist noch immer ganz beeindruckt von dieser Hilfsbereitschaft. „So ein supernetter Busfahrer“, schwärmt sie, „da kann ich einfach nur aus ganzem Herzen Danke sagen.“