Braunschweig. Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Wickeln, wenig Schlaf – es sind zahlreiche neue Erfahrungen, die Eltern sammeln. Und dabei bleibt oft die Ungewissheit: Mache ich alles richtig? „Es ist völlig normal, sich bei der neuen Aufgabe, ein Kind zu versorgen, unsicher zu fühlen oder die eigenen Grenzen der Belastbarkeit zu spüren“, sagt Sozialdezernentin Dr. Christine Arbogast. Dabei müssen Eltern nicht alles allein bewältigen, denn es gebe ein großes Unterstützungsangebot in der Stadt Braunschweig.
Gemeint sind die Frühen Hilfen, die Familien mit Säuglingen und Kleinkindern sowie werdende Mütter und Väter von Anfang an unterstützen. Und dieses Angebot kommt an: Seit 2013 wird jeder Braunschweiger Haushalt, in dem ein Kind zur Welt gekommen ist, innerhalb der ersten drei Lebensmonate des Neugeborenen von Familienbesucherinnen aufgesucht. Bei einer Befragung, die federführend von Professor Dr. Ute Ziegenhain vom Universitätsklinikum Ulm durchgeführt, jetzt ausgewertet und veröffentlicht wurde, waren 96 Prozent aller frischgebackenen Familien zufrieden mit dem städtischen Willkommensgruß. Weitere Angebote wie die Familienzentren oder Eltern-Kind-Angebote stießen auf ähnlich hohe Zustimmungswerte. „Alles ist freiwillig und präventiv, also vorbeugend, und das ist die große Stärke der Frühen Hilfen“, betont Christine Wehner vom Kinder- und Jugendschutz/Frühe Hilfen.
Und wer wendet sich an die Frühen Hilfen? „Das ist sehr durchmischt, denn Fragen zu Kindern sind immer da. Bei armen und reichen, bei bildungsfernen und -nahen, bei jungen oder alten Eltern“, erklärt Martina Müller, Fachbereich Kinder, Jugend und Familie. Die Beweggründe seien dabei oft ähnlich: „Eltern wollen alles richtig machen, deswegen sind die Familien in dieser Phase auch sehr empfänglich für Beratung.“ Alle wüssten, dass ein gesundes Familienleben die Grundlage für eine positive Entwicklung von Kindern darstellt.
Allein die Umfrage zeige, dass die Frühen Hilfen bei der Mehrheit der Familien in Braunschweig bekannt sind. „Die Eltern nehmen die vielfältigen Angebote und Hilfen vor Ort als sehr positiv und unterstützend wahr“, macht Martin Albinus, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie, deutlich. Umso wichtiger sei es, noch mehr Familien zu erreichen. „Die Umfrage zeigt, dass wir bereits eine sehr gute Grundlage geschaffen haben“, so Martin Albinus, „diese müssen wir für die weitere Planung und den Ausbau der Frühen Hilfen jetzt nutzen. Unsere Aufgabe ist es, geeignete Zugangswege auch für solche Familien zu schaffen und zu gestalten, die von den Frühen Hilfen und weitergehenden Angeboten bislang nicht erreicht werden.“
Einen ausführlichen Überblick über Frühe Hilfen finden Interessierte im Internet unter www.braunschweig.de/fruehe-hilfen.