Von Ingeborg Obi-Preuß, 18.03.2017.
Braunschweig. „Das konstruktive Wütendsein fehlt, vor allem in der Kirche“ – da waren sich die Geburtstagsgäste einig. „Ein 68er wird 68“ hieß es auf der Einladung ins Al Duomo. Das passt, denn wenn einer für den rebellischen Geist, der dieser Generation nachgesagt wird, steht, dann Joachim Hempel.
„Ich gebe meine Ämter ab und mache nichts“ – hatte der damalige Domprediger 2014, gefragt nach seinen Ruhestandsplänen, geantwortet (siehe auf www.unser 38.de: „Hirte mit Ecken und Kanten“.) Vom „Nichts machen nach Hempel’scher Art“ erzählten jetzt seine Gäste. Vom Engagement im Lions Club und im Kloster Riddagshausen, vom Einsatz für benachteiligte Kinder, vom Einmischen, vom Erklären fremder Kulturen.
Tobias Henkel, enger Freund und Vertrauter, schwärmte geradezu vom „Weltbürger“, von den Reisen mit Joachim Hempel, vor allem nach Afrika, aber auch in andere Länder. Viele Braunschweiger haben über die Jahre bei den schon berühmten „Studienfahrten des Doms“ jede Menge gesehen und erlebt. Und vor allem haben sie verstanden: Wie eng alles zusammenhängt, „wie nah wir den Menschen sind, die heute als Flüchtlinge bei uns Hilfe suchen“, betonte Henkel.
BZ-Chefredakteur Armin Maus sagte in sehr persönlichen Worten, dass er nur durch Joachim Hempel einen Weg zurück zur Kirche gefunden habe.
Joachim Hempel freute sich über so viel Lob und sprach von Dankbarkeit, dafür „dass ich die 68 überhaupt erreicht habe.“