Helmstedt, 28. Januar 2017
Ob sich auf der 46 Hektar großen Fläche zwischen der A2, der Gemeinde Rennau und ihrem Teilort Rottorf aber tatsächlich einmal neue Unternehmen ansiedeln dürfen, steht noch nicht fest: Denn der Aufstellungsbeschluss gibt lediglich grünes Licht für weitere Untersuchungen und Planungen.
Eine Spedition hat offenbar bereits Interesse an der Ansiedlung in der direkten Nachbarschaft der A2-Anschlussstelle Rennau angemeldet.
Das sorgte für Diskussionen. Sollte dort ein Betriebshof beziehungsweise Logistikzentrum entstehen, fürchtet Grünen-Fraktionschef Wilfried Winkelmann, werde das unmittelbar angrenzende Rennau durch Lkw-Verkehr schwer beeinträchtigt.
Außerdem würden 46 Hektar landwirtschaftliche Fläche würden verschwinden
Bei den meisten Ratsherren und -frauen überwog die Hoffnung auf neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen. „Es wäre fahrlässig, wenn wir ein Gewerbegebiet nicht wenigstens prüfen würden“, meinte der Barmker Ortsbürgermeister Stefan Weferling (CDU). Michael Gehrke (SPD) pflichtete ihm bei: „Wir können uns Zeitverzug bei der Ansiedlung von Arbeitsplätzen nicht leisten.“
Petra Schadebrodt (FDP) schließlich brachte die Mehrheitsmeinung auf den Punkt: „Helmstedt muss es endlich gelingen, Nutzen aus der Lage an der A2 zu ziehen.“ Denn im Vergleich zum Durchschnitt ähnlich großer Städte komme Helmstedt bislang nur auf etwa zwei Drittel der üblichen Gewerbesteuer-Einnahmen: „Uns fehlen 3,2 Millionen Euro“ – pro Jahr.
Andererseits verfüge die Stadt kaum noch über freie Gewerbeflächen: Laut Bürgermeister Wittich Schobert (CDU) sind im gesamten Stadtgebiet nur etwa 10.000 Quadratmeter noch nicht reserviert. „Wenn wir nicht in neue Gewerbegebiete investieren, können wir kein Gewerbe mehr ansiedeln.“
Probleme, bei einem positiven Ausgang der Vorbereitungen an das Areal an der A2 heranzukommen, fürchtet Schobert übrigens nicht: Es gebe keine Privateigentümer. Die dort wirtschaftenden Landwirte sind lediglich Pächter – die Flächen gehören bereits seit 1991 dem Landkreis; er hatte damals dort eigentlich eine Mülldeponie errichten wollen.
Für die betroffenen Landwirte indes wolle man nach Alternativflächen Ausschau halten, versprach der Bürgermeister: „Wir wollen verhindern, dass für neue Arbeitsplätze alte verloren gehen.“