30. Juli 2022
Sport

Der Kampf um den Pokal beginnt

Eintracht erwartet Bundesligist Hertha BSC Berlin • Wolfsburg tritt bei Außenseiter Jena an

Während der VfL Wolfsburg 2015 mit Kapitän Diego Benaglio (Foto rechts, Priebe) den DFB-Pokal gewinnen konnte, hat Eintracht Braunschweig als beste Ergebnisse zwei Halbfinals in den Jahren 80/81 und 89/90 zu verbuchen – gegen Hertha gelang aber nach drei Treffern von Martin Kobylanski (Foto links, regios24) vor zwei Jahren die Sensation in der ersten Runde.

Braunschweig/Wolfsburg. Es sind häufig die Abende der ganz großen Emotionen: Eintrachts berauschendes 5:4 gegen Hertha BSC vor zwei Jahren etwa oder Wolfsburgs Pokalsieg 2015 über Dortmund. An diesem Wochenende startet der DFB-Pokal erneut – und Eintracht trifft am Sonntag wieder auf die Hertha, während der VfL am Samstag beim Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena antritt.

Aber nicht nur sportlich ist der Wettbewerb für die Vereine interessant, auch wirtschaftlich kann er zum Gewinn werden. Wie der Deutsche Fußball-Bund am Mittwoch meldete, gibt es 2022/23 einen neuen Ausschüttungsrekord: 209 247 Euro erhält jeder Teilnehmer in der 1. Runde, das sei eine Steigerung um 30 000 Euro gegenüber der Vor-Corona-Zeit. Dem Sieger winken am Ende gar 4 320 000  Millionen Euro und natürlich jede Menge Emotionen.

Eintracht Braunschweig: 

Mit Stammtorhüter Jasmin Fejzic, der nach seiner Corona-Erkrankung wieder trainiert hat, und Neuzugang Keita Endo könnte Eintracht nach den beiden Auftaktniederlagen in der 2. Bundesliga im DFB-Pokal gegen Hertha zumindest personell neue Akzente setzen. Auch wenn Ron-Thorben Hoffmann keineswegs Schuld an den bislang fünf Gegentreffern hatte, bringt der Mannschaftskapitän Fejzic eine ganz andere Präsenz als sein junger Konkurrent mit auf den Platz. Und der offensivstarke Endo könnte neuen Schwung in den torlosen Eintracht-Angriff bringen. Den zu verstärken ist die derzeit dringlichste Aufgabe von Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann. „Wenn du vorne die Tore allerdings nicht machst, dann wird’s schwer wenn du hinten die Dinger bekommst“, fasste Trainer Michael Schiele nach der Niederlage in Heidenheim.
An Hertha BSC hat Eintracht im Pokal sehr gute Erinnerungen. Von insgesamt fünf Aufeinandertreffen konnten die Braunschweiger vier für sich entscheiden, zuletzt in der Saison 2020/21 beim 5:4-Sieg an der Hamburger Straße. Martin Kobylanski (3), Suleiman Abdullahi und Maximilian Mittelstädt (Eigentor) sorgten damals für den Sieg vor coronabedingt nur 500 Zuschauern. Für die Berliner gibt es an diesem Wochenende aber auf jeden Fall etwas zu feiern: Am Samstag steigt die Party zum 130-jährigen Bestehen der Alten Dame. Aus Braunschweiger Sicht bleibt zu hoffen, dass dies die einzige Feier der Berliner bleibt.

VfL Wolfsburg: 

Wolfsburgs Trainer Niko Kovac wollte vor dem Pokalspiel bei Viertligist Jena nichts dem Zufall überlassen. Die letzten drei Übungseinheiten seiner Mannschaft wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten. Schließlich gilt es eine zweite Pokal-Blamage in Folge zu vermeiden. In der letzten Saison war der VfL trotz eines Sieges bei Regionalligist Münster nach einem Einwechselfehler am grünen Tisch aus dem Wettbewerb geflogen. „Das erste Pflichtspiel ist für niemanden leicht. Wir wissen auch, wir sind der Bundesligist und wollen und müssen eine Runde weiterkommen“, blickte Trainer Niko Kovac auf die Aufgabe in Thüringen. Der Einwechselfehler der letzten Saison sei in der Kabine kein Thema mehr, versicherte Kovac, der als Bundesliga-Trainer schon mit Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München den DFB-Pokal gewonnen hat.

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