13. Februar 2022
Buntes

Der „Kobold“ muss jetzt in die Erde

Scharfmacher und Vitamin-C-Bomben: Paprika und Chilis sollten frühzeitig vorgezogen werden

Chilis auf ihrem Weg nach oben. Für Torftöpfe gilt: Restbestände aufbrauchen, ansonsten zu Alternativen, zum Beispiel aus Zeitungspapier greifen. Foto: Pixabay

Region. Das hilft jetzt alles nichts: Auf dem Regalbrett hat das große Räumen begonnen. Die Zimmerpflanzen müssen enger zusammenrücken, damit das Minigewächshaus noch dazwischen passt. Direkt am Fenster ist der ideale Platz, um schon jetzt im Februar den Start der Gartensaison einzuläuten. Chilis und Paprika machen den Anfang. Tomaten und Sommerblumen folgen.

Als Ersatz für ein Zimmergewächshaus aus Plastik bieten sich auch Blumentöpfe mit Plastiktütenhaube oder Plastikverpackungen aus der Obst- und Gemüseabteilung an. Weintrauben werden beispielsweise in solchen „Mini-Gewächshäusern“ verkauft.

Von F1-Hybridsaatgut halte ich generell nicht viel, da eine sortenreine Nachzucht aus den Samen dieser Pflanzen im nächsten Jahr nicht möglich ist. Trotzdem hat mich der Mini-Paprika „Kobold“ durch und durch überzeugt. Dieser „Zwerg“ unter den Blockpaprika sieht aus wie aus dem Spielzeugladen und ist ideal für die Topfkultur auf Balkon oder Terrasse. Es gibt nur ein Problem: Schnecken haben die Pflänzchen zum Fressen gern. Auch das spricht dafür, die Töpfe nach den Eisheiligen möglichst sonnig auf der Terrasse zu platzieren.

Dort fühlen sich später auch die Chilis wohl. Sichergestellt werden muss allerdings, dass kleine Kinder oder neugierige Haustiere nicht zum Naschen verleitet werden. Schon beim Aussäen ist Vorsicht geboten: Speziell Chilisamen sind besonders scharf. Es empfiehlt sich, sie nur mit der Pinzette oder Handschuhen anzufassen, um sicherzugehen, dass anschließend nicht versehentlich Augen oder Mund berührt werden. Selbst einmaliges Händewaschen reicht oftmals nicht, um die Scharfstoffe komplett zu entfernen. Mein Favorit unter den Chilis ist der Sibirische Hauspaprika. Der Name ist ein wenig irreführend, denn die kleinen Schoten haben es mit einem Schärfegrad von 7 bis 8 (10 ist die Höchstzahl) in sich. In Sibirien ist der Hauspaprika für die Topfkultur am Fenster ausgelesen worden. Pluspunkte sind die vielen kleinen, schnell reifenden Früchte sowie insgesamt die Robustheit der Pflanze. Frost verträgt auch diese Sorte nicht, wohl aber einen regnerischen Sommer

Ralf Weber, NDR-Gartenredakteur, empfiehlt bei den Chilis die Sorte Lila Luzi. Diese Sorte liefert nicht nur schmackhafte Früchte, sie sieht auch dekorativ aus. Die Blätter, Blattstiele und Blütenansätze haben die Farbe Lila. Die Früchte reifen total bunt heran. Je nach Reifegrad sind sie lila, gelb, orange oder rot. Die Lila Luzi erreicht Schärfegrad 7.

Außerdem empfiehlt er den Paprika Feher, der ebenfalls zu den eher kompakt wachsenden Sorten gehört. Die Schoten sind gelb und reifen rot ab. Dieser Spitzpaprika kann roh, gekocht oder geschmort verzehrt werden. Viele Tipps rund um den Start in die neue Gartensaison mit Chili und Paprika gibt es übrigens im kostenlosen Garten-Podcast „Alles Möhre, oder was?!“ von NDR Niedersachsen

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