Von Daniel Beutler, 24.05.2014.
Braunschweig. Grund zur Freude für alle Fans der New Yorker Lions, Grund zum Zittern für alle Gegner in der Football-Bundesliga: Casey Therriault kehrt zurück zu den Braunschweigern und die Verträge von Lions-Cheftrainer Troy Tomlin und Abwehr-Trainer Dave Likins wurden vorzeitig um zwei Jahre verlängert.
Warum das Gründe zur Freude, respektive Zittern sind – dafür reicht ein Blick auf die Saison 2013. Der US-Amerikaner Therriault verzauberte auf der Position des Quarterbacks die Zuschauer im Stadion, meist egal, welchem Team ihr Herz gehört, mit einer unglaublichen Spielfreude und vor allem seinem Können. „Er hat einfach ein riesiges Talent“, lobt Cheftrainer Tomlin. Der wiederum schaffte es zusammen mit seinem Co-Trainer Likins und den anderen Coaches im Team auf Anhieb die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Bis mindestens nach der Saison 2016 werden die beiden das Gesicht der Lions prägen und bisher verstanden sie sich hervorragend darauf, dieses furchteinflößend für die Gegner in der German Football League zu gestalten.
Und wenn Therriault am 8. Juni in Braunschweig ankommt, dann sind die Lions mehr noch als zuvor Favorit auf den nationalen Titel. „Wir haben immer Kontakt gehalten und verstehen uns einfach sehr gut“, berichtet Tomlin, der seinem Meister-Spielermacher stets anbot, jederzeit einen Platz im Team freizuhalten. Nachdem dessen sportliche Pläne in den USA Fuß zu fassen scheiterten, meldete er sich bei Tomlin und dann ging alles ganz schnell. „Er will einfach Football spielen und das in Braunschweig. Er fühlt sich wohl hier“, erklärt der Headcoach.
Angebote von anderen Mannschaften aus der Bundesliga soll Therriault bekommen haben, von Dresden und Kiel ist die Rede, die Interesse an seinen Diensten gehabt hätten. Doch Therriault versprach nach dem Titelgewinn 2013, wenn er in Europa Football spielt, dann nur bei den Lions.
Und spielen wird er auch. Sechs Tage und drei Trainingseinheiten nach seiner Ankunft wird er beim Heimspiel am
14. Juni gegen die Kiel Baltic Hurricanes in der Startelf stehen, so plant es Tomlin jedenfalls. „Das ist eine ähnliche Situation wie im Vorjahr, als er für den verletzten Jose Mohler kam. Da hatte er auch nur wenig Zeit und hat gleich überragend gegen Dresden gespielt, ohne viel von unserem Spiel-System zu kennen. Das jedenfalls kennt er jetzt“, begründet Tomlin und hat somit eine Vorentscheidung im Konkurrenz-Kampf um die Quarterback-Position getroffen.
Bisher hatte James Peterson den Stammplatz als Spielmacher. „Das ist keine einfache Situation“, weiß auch Tomlin, dass der US-Amerikaner, zum Start der Saison als Therriault-Nachfolger verpflichtet, nicht allzu glücklich sein dürfte. Peterson jedenfalls werde bleiben, das Budget hält die zusätzliche Belastung durch Therriault aus. „Auch Mike Friese will spielen, das macht drei gute Spieler für die eine Position. Wir als Trainer wollen, dass alle drei gut zusammenarbeiten und sich gegenseitig besser machen“, sagt Tomlin und betont zudem die vielfältigen Möglichkeiten, die man jetzt im Angriff habe.
Und die Rückkehr von Therriault kommt zum richtigen Zeitpunkt. Peterson hatte es bisher nicht geschafft, zur Leitfigur im Lions-Angriff zu werden. Die Statistiken sehen eher mau aus. Und jetzt stehen den Braunschweigern drei Hammer-Spiele auf dem Weg in die Playoffs ins Hause. Zwei Duelle mit Kiel und das Heimspiel gegen Dresden binnen drei Wochen. Viel Zeit, um auf einen Durchbruch zu warten, wäre da im engen Kampf um Platz eins in der Nordgruppe nicht geblieben.