Von Andreas Konrad, 05.02.2014.
Braunschweig. Mit einer offiziellen Gründungsfeier im Dom wurde am vergangenen Freitag eine Neustrukturierung der Diakonie in Niedersachsen eingeläutet. Vier der fünf evangelischen Landeskirchen arbeiten seit Jahresbeginn in diesem Bereich künftig enger zusammen.
Die Diakonischen Werke Braunschweig und Hannover gehen vollends in der neuen Diakonie auf, die Schaumburg-Lippes und der Evangelisch-reformierten Kirche kooperieren eng damit. Einzig das Diakonische Werk Oldenburg bleibt eigenständig. „Das ist heute ein Meilenstein“, sagte Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer ob des Erreichten. „Damit werden wir in die Lage versetzt, bessere Verhältnisse in unseren Einrichtungen zu erzielen.“
Die Diakonie ist Dachverband von über 550 Mitgliedern, die mehr als 3800 Einrichtungen repräsentieren, und beschäftigt darin landesweit rund 65 000 Mitarbeiter. Rund 100 Einrichtungen gibt es im Braunschweiger Land. Die Mitgliedseinrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegedienste, Kindertagesstätten oder Beratungsstellen müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um der Diakonie beitreten zu dürfen und entrichten an die Diakonie einen Beitrag. Die Diakonie hingegen berät die Einrichtungen und vertritt deren Interessen in Politik und Öffentlichkeit im Einklang mit der Grundaufgabe, „für Menschen in prekären Lebenssituationen da zu sein“, wie Dr. Christoph Künkel, Vorstandssprecher der Diakonie, die Hauptaufgabe überschreibt. Auch er begrüßte die Fusion ausdrücklich: „Die Diakonie spricht nun in allen Belangen mit einer Stimme.“ Zudem kündigt er vorsorgend an: „Es wird wegen des Zusammenschlusses keine Entlassungen geben.“ Als größte Herausforderung für die Zukunft bezeichnete Künkel die „diakonische Arbeit“ allgemein. Eine konkrete Forderung ist jetzt schon die gerechte Bezahlung dieser Arbeit. Die Diakonie setzt sich für einen einheitlichen Tarifvertrag Soziales ein.
Nachhaltige Verbesserungen in der Pflege und insbesondere in der Vergütung der Pflegekräfte mahnte auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil im Rahmen des Festaktes an. Er nannte das Diakonische Werk „einen starken und wohlvertrauten Partner“ für die Politik und lobte dessen gesellschaftliche Verantwortung.