Braunschweig. Acht Partien haben die Löwen-Basketballer in dieser Saison noch vor der Brust – und der Klassenerhalt ist rein rechnerisch noch nicht in trockenen Tüchern. Ob die Auswärtspartie am Sonntag (18 Uhr) beim FC Bayern München dem Tabellen-14. dabei helfen kann, dieses Ziel zu erreichen, erscheint allerdings äußerst fraglich.
Wie man die Startruppe aus München schlagen kann, haben die Gießen 46ers am Karsamstag in eigener Halle eindrucksvoll demonstriert. Mit 95:94 schockten die Mittelhessen den Tabellendritten, der nur eine Woche zuvor bereits bei den Hamburg Towers verloren hatte (86:91). Auf den Erfolg der Gießener gegen das Schwergewicht, das nur zwei Tage zuvor in die Euroleague-Playoffs eingezogen war, hätten die Löwen gut verzichten können. Denn plötzlich nahm das Liga-Schlusslicht Fahrt auf und gewann auch das Spiel in Göttingen (98:79) – und schon haben die Braunschweiger nur noch sechs Punkte Vorsprung (statt zuvor zehn) auf Abstiegsplatz 17.
Dass das komfortable Polster schmilzt, liegt auch an der Schwächephase der Löwen. Nach der 93:94-Pleite gegen Bonn – nach zwischenzeitlicher 18-Punkte-Führung – kamen die Braunschweiger am Ostermontag in Ulm so richtig unter die Räder. „Ulm war heute in allen Bereichen das deutlich bessere Team“, sagte Löwen-Trainer Pete Strobl nach der Pleite gegen seinen Ex-Klub, die mit 57:91 sehr heftig ausfiel. „Wir haben selbst nichts getroffen, leichte Korbleger vergeben und auch von der Freiwurflinie wieder viel liegen lassen“, beschrieb der 43-Jährige die schwächste Offensivleistung der Löwen in dieser Saison, bei der Kapitän Karim Jallow (23 Punkte) als einziger zweistellig punktete und Normalform erreichte.
Höhepunkt aus Braunschweiger Sicht war somit das BBL-Debüt des erst 17-jährigen Power Forwards Sananda Fru, den Strobl für gut vier Minuten aufs Feld schickte. Nur einen Tag später wurde das Talent aus Berlin von U18-Bundestrainer Alan Ibrahimagic zu einem Lehrgang eingeladen.
Bei den Bayern am Sonntag wird Fru deshalb nicht dabei sein. Für die Löwen geht es in München wohl vor allem darum, nicht zu sehr unter die Räder zu kommen. Bereits zwei Tage später, wenn der souveräne Tabellenführer Ludwigsburg die VW-Halle besucht, dürfte dasselbe gelten. Und auch in der Partie danach, am 22. April, wartet mit dem Liga-Zweiten Alba Berlin ein Spitzenteam auf die Löwen.