Wie groß ist der Weihnachtsmarktstand, wie breit, wie lang, hat er ein Vordach, eine Achse oder zwei Achsen, lässt die Deichsel sich hochklappen oder benötigt sie zusätzlichen Raum? Bei aller Routine ist und bleibt die Planung des Weihnachtsmarktes Millimeterarbeit.
151 Stände werden in diesem Jahr rund um den Dom, am Burggraben und vor dem Rathaus auf rund 8000 Quadratmetern „zusammengepuzzelt“. Nur noch ein Wochenende liegt vor uns, dann zeigt sich, ob alles zusammenpasst wie gedacht. Oberbürgermeister Ulrich Markurth eröffnet den Weihnachtsmarkt am 28. November um 18 Uhr.
Logistische Leistung
„Eine kleine Stadt in zweieinhalb Tagen aufzubauen, ist schon eine logistische Leistung“, sagte Stefan Franz, Vorsitzender des Schaustellerverbandes. Und genau das sei der Weihnachtsmarkt: eine kleine Stadt mit vielen Häusern und Zu- und Ableitungen für Strom und Wasser. Seitdem im vergangenen Jahr Mehrwegbecher eingeführt wurden, um dem Markt, den BS-Energy komplett mit Naturstrom versorgt, zu mehr Nachhaltigkeit zu verhelfen, kamen vermehrt Spülmaschinen und frostsichere Wasserleitungen hinzu.
Der Weihnachtsbaum ist eine Braunschweiger Erfindung und fand von hier aus Verbreitung bis nach Amerika. Und der Weihnachtsmarkt? Der ist ebenfalls in Braunschweig zu Hause, und mit der erstmaligen Erwähnung vor mehr als 500 Jahren auf jeden Fall einer der ältesten in Deutschland. So viel Geschichte und Tradition verpflichten, auch dazu, den Weihnachtsmarkt immer wieder zu beleben, Zeittrends aufzugreifen und den Wiedererkennungswert trotzdem zu erhalten.
WLAN und Selfiepoints
Mit kostenlosem WLAN am Dom, Selfiepoints für das obligatorische Selbstporträt und einem vergrößertem Angebot an vegetarischen und veganen Speisen und Getränken wird dem Rechnung getragen. Neu hinzukommen werden zehn Stände, an denen es Keramikwaren aus dem Harz oder geschnitzte Kerzen geben wird. Die Imbiss- und Getränkestände machen ein Viertel aus. Die selbstauferlegte Quote soll sicherstellen, dass Kulinarisches nicht das Kunsthandwerk aussticht.
Chöre und Orchester werden musikalisch auf Weihnachten einstimmen, zusätzlich werden jeweils ab 16.20 Uhr festliche Trompeten- und Posaunenklänge vom Rathausturm erklingen. Kinder sind unter anderem beim Basteln im Burggraben oder zu Puppenspielvorführungen (ab 1. Dezember) an der Hein-richslinde willkommen.
Mit 30 Markttagen ist dieser Weihnachtsmarkt besonders lang. Nach 900 000 Besuchern 2017 könnte es deshalb diesmal gelingen, die Millionengrenze zu schrammen, sagte Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Stadtmarketing GmbH. Damit ist gesagt, warum der Markt touristisch und für die Innenstadt so wichtig ist.
An dem Sicherheitskonzept des vergangenen Jahres werde festgehalten. Poller und Leitplanken auf den Zufahrtswegen sowie Halteverbotszonen im Bereich der Münzstraße sowie zusätzlicher Polizeieinsatz sollen den Markt sichern.
Park & Ride
Als zusätzlicher Service für auswärtige Besucher bietet die Verkehrs-GmbH einen Park-and-Ride-Service vom Messegelände an der Theodor-Heuss-Straße an. Für drei Euro Parkgebühr können alle Fahrzeuginsassen die Busse für den Hin- und Rückweg zum Weihnachtsmarkt nutzen. Das Angebot gilt an den Adventssamstagen sowie am 29. Dezember in der Zeit von 9:30 bis 21:30 Uhr im 15-Minuten-Takt sowie am 21., 27. und 28. Dezember in der Zeit von 11 bis 20 Uhr im 20-Minuten-Takt.
Münzstraße gesperrt
Ab Montag ist die Münzstraße gesperrt, nur für Busse und Anlieger gilt eine Ausnahme sowie für Lieferverkehr zwischen 21 und 10 Uhr. Die Zufahrt für Linienbusse von der Friedrich-Wilhelm-Straße in die Münzstraße sowie der Stadtbahnverkehr werden täglich ab Weihnachtsmarktöffnung bis 23 Uhr über eine Schrankenanlage geregelt.