Braunschweig. Zehn Punkte im dritten Viertel reichten den New Yorker Lions am Wochenende, um sich nach zwei Jahren Abwesenheit wieder auf den Football-Thron zu hieven. Der 10:7-Sieg ist dabei größtenteils ein Verdienst der Braunschweiger Abwehr.
Vor 20 382 Zuschauern in der Frankfurter Commerzbank-Arena hielt die Lions-Abwehr den Angriff der Schwäbisch Hall Unicorns bei mageren 109 Yards Raumgewinn und einem Touchdown in den letzten Minuten des Spiels. „Es war schwer für uns, in der Offense einen Rhythmus zu finden, denn Braunschweig hat sehr gut verteidigt“, räumte Halls-Cheftrainer Jordan Neumann ein. „Die Unicorns haben eine starke Defense, aber unsere Defense hat heute besser gespielt“, lobte Lions-Cheftrainer Troy Tomlin.
Das bereits fünfte Aufeinandertreffen der Unicorns und Lions im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft entwickelte sich schnell zu einer Abwehrschlacht. Während in den Spielen zuvor beide Teams im Schnitt pro Spiel über 40 Punkte erzielten, blieb die Partie in Frankfurt bis zur Pause ohne Punkte. Dabei hatten die Braunschweiger vor der Pause noch die besten Chance auf die Punkte. Kicker Tobias Goebel, in seinem letzten Spiel seiner eindrucksvollen Karriere, konnte aber zwei Fieldgoal-Versuche aus 44 Yards und 49 Yards nicht zwischen die Torstangen setzten. Die Unicorns derweil schafften es vor dem Pausenpfiff nicht, den Ball über die 50-Yard-Linie zu bewegen.
Christopher McClendon, nach der Partie zum wertvollsten Spieler des Finales gewählt, lief für 136 Yards und besorgte den einzigen Touchdown des Spiels. Der Laufangriff der Haller derweil konnte derweil nur 17 Yards Raumgewinn erzielen. Das war eine richtig starke Leistung der Lions-Defense, die zudem ihren ehemaligen Mannschaftskameraden, Quarterback Jadrian Clark, unter Dauerdruck setzte und so das Passspiel merklich limitierte. Nach McClendons Touchdown, einem Zehn-Yard-Lauf, baute Goebel mit einem 28-Yard-Fieldogal die Führung auf 10:0 aus. Mit den drei Punkten knackte Goebel die 1000-Punkte-Marke und beendete seine Karriere mit 1002 Punkten für die Lions.
Der Anschluss für den Titelverteidiger, knapp zwei Minuten vor Abpfiff, kam zu spät. Lions-Verteidiger Tissi Robinson sicherte den folgenden Onside-Kick, und mit drei Läufen holten sich die Braunschweiger den nötigen Raumgewinn, um das Spiel nach einem First Down in Ballbesitz beenden zu können. Damit krönten die Lions ihre perfekte Saison ohne Niederlage mit dem Gewinn der insgesamt zwölften Meisterschaft und beendeten die 50 Spiele währende Siegesserie der Schwäbisch Hall Unicorns.