9. Dezember 2020
Menschen

Ein Container voller Hilfe für Sierra Leone

Braunschweiger Verein unterstützt Hilfsprojekt – Bingo-Umweltstiftung fördert Solarstrom

Die studierte Landwirtin Fatmata Bangura ( türkises Shirt), die die Farm leitet, erklärt den Bauern den ökologischen Anbau von Moringa. Foto: Peter Bangura/oh

Braunschweig. Kurz vor Weihnachten schickt der Braunschweiger Verein Löwe für Löwe einen vollen Container nach Sierra Leone. Eine ganze Solaranlage mit Zubehör soll darin Platz finden. Daneben werden Rollstühle, medizinische Mikroskope, Nähmaschinen und vieles mehr verschickt. Gut erhaltende Fahrräder hätten in dem riesigen Seefracht-Container auch noch Platz.

Für den kleinen Verein, der in Sierra Leone unter anderem eine Schule und eine Gesundheitsstation aufgebaut hat, ist es nicht einfach, die Aktion zu stemmen. Der Transport des 12 Meter langen, 2,5 Meter breiten und 2,6 Meter hohen Containers allein kostet rund 5000 Euro, die Anlage 23 000 Euro. Ohne die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung (NBU), die 9900 Euro zusteuert, wäre es nicht zu stemmen gewesen. „Wir sind überglücklich, dass die Zusage von Bingo vor wenigen Tagen kam und wir den Container nun noch in diesem Jahr auf Reisen schicken können“, sagt die Vereinsvorsitzende Brigitte Amara-Dokubo. Auch der Braunschweiger Rotary-Club ist mit 6000 Euro dabei und viele, viele Einzelspender.

Anita Pöhlig und Brigitte Amara-Dokubo bringen Kartons für den Container ins Zwischenlager.  Foto: Becke/oh

Die Photovoltaik-Anlage soll die Stromversorgung auf der Moringa-Schulungsfarm in Robekeh Village sicherstellen. Die von Löwe für Löwe gegründete Schulungsfarm möchte die Bauern in der Region an den ökologischen Anbau von Moringa heranführen, das den Kindern als gesunde Nahrungsquelle zur Verfügung stehen soll. Die Frauen aus dem Dorf Robekeh Village verarbeiten die Pflanzen zudem zu zahlreichen Produkten. Moringa-Bäume gehören zu den nährstoffreichsten Pflanzen der Erde mit vielen Vitaminen und Nährstoffen.

Die Arbeit in der Gesundheitsstation des Vereins läuft derweil wegen Corona unter erschwerten Bedingungen weiter. „In Sierra Leone gibt es zwar weniger Corona-Fälle als erwartet, die Pandemie hat aber auch dort erhebliche Folgen für die Bevölkerung. Wenn jemand erkrankt, hat er zudem kaum eine Chance auf eine Intensiv-Behandlung“, berichtet Amara-Dokubo.

Auch der jährliche kinderchirurgische Einsatz im März mit der Partner-Hilfsorganisation Bintumani kann nicht stattfinden, die deutschen Ärzte können wegen Corona nicht nach Freetown fliegen. Doch nicht nur Corona macht den Menschen in Sierra Leone, einem der ärmsten Länder der Welt, zu schaffen. Der kleine Moussa ist zum Beispiel vor kurzem mit nur einem Jahr an Malaria gestorben. Ihn und seinen Zwillingsbruder haben im vorigen Jahr die Gäste von Anita Pöhligs Adventslesung unterstützt. „Da unsere Adventslesung dieses Jahr nicht stattfinden kann, haben wir gemeinsam mit Andreas Döring und der Band Just4 ein kleines Video gedreht, es ist auf YouTube unter https://youtu.be/6jCzrLbMSow zu finden“, sagt Anita Pöhlig.

Die frühere dpa-Redakteurin war im März in Sierra Leone. „Der kleine Braunschweiger Verein Löwe für Löwe leistet dort eine fantastische Arbeit und mit jeder noch so kleinen Spende werden die Projekte unterstützt.“

Kontakte: 
loewefuerloewe.de
www.bingo-umweltstiftung.de
Spendenkonto: Postbank Hannover IBAN: DE91 2501 0030 0902 6953 00

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