22. Juli 2014
Menschen

Eine Schwelle gegen das Vergessen

Gestern wurde vor der TU Braunschweig eine Stolperschwelle für 50 Nazi-Opfer installiert.

Jutta Salzmann, Verein Stolpersteine, Oberbürgermeister Ulrich Markurth, Bildhauer Gunter Demnig und TU-Präsident Professor Jürgen Hesselbach an der Freitreppe vor dem Altgebäude der TU. „In Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus an unserer Hochschule diskriminiert, entlassen, vertrieben, verfolgt, ermordet“ steht auf der Stolperschwelle. Foto: Ammerpohl

Von Andreas Konrad, 23.07.2014.

Braunschweig. „Auf dieser Treppe unterwarf sich am 1. Mai 1933 die Universität den Nationalsozialisten“, deutete Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig, auf die Stufen vor dem Altgebäude der Uni. Um auch an die Folgen dieser Unterwerfung zu erinnern, wurde gestern an selbiger Stelle eine Stolperschwelle verlegt.

Seit acht Jahren erinnert der Verein Stolpersteine für Braunschweig an Opfer nationalsozialistischer Verfolgung, bislang wies jeder Stein auf ein Opfer hin. Nun haben der Verein und der die Steine gestaltende Kölner Bildhauer Gunter Demnig für die insgesamt 50 Angehörigen der TH Braunschweig, die damals Opfer der Nazis wurden, eine gemeinsame Schwelle geschaffen, um die Erinnerung an diese ganze Gruppe wachzuhalten.
Oberbürgermeister Ulrich Markurth, der inzwischen die Schirmherrschaft für den Verein übernommen hat, lobte, dass mit den Stolpersteinen und der Stolperschwelle „eine bescheidene, aber würdige Form gefunden wurde“, sich mit diesem Teil unserer Geschichte künstlerisch auseinanderzusetzen. Gerade ein Ort der Wissenschaft, Lehre und Forschung sei die richtige Stelle, um die Erinnerung an die damalige Zeit weiterzugeben.

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