St. Pauli, Nürnberg und natürlich Hannover – der BTSV kommt! Nach einer starken Saison mit vor dem heutigen Spiel gegen Viktoria Köln 64 Punkten folgt Eintracht Braunschweig Meister 1. FC Magdeburg in die 2. Bundesliga – nur ein Jahr nach dem bitteren Abstieg von 2021. Es ist seit der Saison 1987/88 der insgesamt sechste Aufstieg des Vereins aus der Drittklassigkeit.
Damit der Verbleib im Unterhaus diesmal von längerer Dauer ist, planen Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann und Trainer Michael Schiele einen umfangreichen Umbau des Kaders. Inklusive der Leihspieler Luc Ihorst (Bremen), Fabrice Hartmann (Leipzig), Sebastian Müller und Jomaine Consbruch (beide Arminia Bielefeld) laufen zwölf Verträge Ende Juni aus, nur in maximal drei, vier Fällen wird verlängert werden. Das kündigten beide gegenüber der Braunschweiger Zeitung an – folglich sollen sieben oder acht neue Spieler verpflichtet werden. „Wenn wir in der 2. Liga bestehen wollen, müssen wir uns verstärken und in die Zukunft investieren. Und dabei werden wir auch an unsere Grenzen gehen“, unterstützte Eintracht-Aufsichtsratschef Jens Uwe Freitag den Kurs der sportlichen Leitung.
Wie dringend das nötig sein wird, zeigt ein Blick auf den aktuellen Marktwert der Mannschaft. Das Portal Transfermarkt ermittelt für die Eintracht eine Summe von 7,2 Millionen Euro. Damit lag man in der 3. Liga hinter den Nachwuchsteams von Freiburg und Dortmund sowie Magdeburg und Kaiserslautern schon nur auf dem fünften Platz. In der 2. Bundesliga hatte in diesem Jahr Primus Werder Bremen einen Gesamtwert von 39,75 Millionen und Schlusslicht in dieser Kategorie und Absteiger FC Erzgebirge Aue lediglich 10,5 Millionen Euro. Auch die Dresdener, die gegen Kaiserslautern um den Verbleib in der Liga kämpften, kommen mit 13,23 Millionen auf fast doppelt soviel wie die Eintracht.
Einer, der ganz sicher zweitligatauglich ist, ist Torhüter Jasmin Fejzic, vom Fachmagazin Kicker mit einer Durchschnittsnote von 2,83 vor Jannis Nikolaou (2,90) und Bryan Henning (2,95) zum besten Braunschweiger der Saison und zum drittbesten Spieler der gesamten Liga gekürt. In der abgelaufenen Saison stand der Kapitän jede Minute auf dem Platz, blieb bei 15 Einsätzen ohne Gegentor und hielt drei Elfmeter. Er sowie auch Nikolaou und Henning haben noch einen Vertrag bei der Eintracht.
Auf der Vereinshomepage freut sich Fejzic auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga: „Am meisten Lust habe ich auf das Derby. Das wird sehr geil. Für die Fans ist es immer ein besonderes Spiel und für uns Spieler muss das auch etwas Besonderes sein. Ich durfte es schon miterleben und die Stimmung ist unbeschreiblich. Im Großen und Ganzen freue ich mich aber auch auf das Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen. Wir haben eine gute Truppe beisammen, von daher ist das auch nichts Unmögliches.“