Von Ingeborg Obi-Preuß, 11.01.2017.
Braunschweig. „Am Anfang erst einmal die positiven Nachrichten“, sagte Oberbürgermeister Ulrich Markurth in seinem Grußwort beim Neujahrsempfang des Dehoga, dem Unternehmensverband des Gastgewerbes. „Geringe Arbeitslosenquote, dadurch eine hohe Kaufkraft“, zählte er in der Dornse auf, „das ist auch gut für das Gastgewerbe“. Dazu boomt der Tourismus in Braunschweig, „wir hatten rund 600 000 Übernachtungen im vergangenen Jahr“, freute sich der OB.
Auch Carius Novak, Dehoga-Vorsitzender, hatte erfreuliche Nachrichten: „Der Branche geht es gut“, sagt er, und auch für das Jahr 2017 seien positive Entwicklungen zu erwarten. Mehrere neue Hotels stärkten Braunschweig als Kongressstandort; der Dehoga Braunschweig gehöre zu den stärksten Landesverbänden. Aber er sprach auch von dunklen Wolken. Vor allem der Nachwuchsmangel mache der Branche Probleme. Offene Stellen führten zu Einschränkungen im Angebot. Dazu würde die Dokumentationspflicht die Gastronomen lähmen. „Und jetzt kommt auch noch die Hygiene-Ampel. Damit wird unsere Branche unter Generalverdacht gestellt“, klagte er. Schon jetzt gebe es regelmäßige Kontrollen, die in einem mehrseitigen Bericht zusammengefasst würden. „Wenn die neue Hygiene-Ampel aber nicht Grün zeigt, dann kann der Wirt gleich zusperren, da kommt doch kein Gast mehr.“ Die bisherige Einstufung nach Sternen mache Sinn, „eine Ampel brauchen wir nicht“.
Dehoga-Landesverbandschef Hermann Kröger fragte nach, warum Braunschweig bei der Ampel überhaupt mitmache, Städte wie Hannover oder Celle hätten sich als mögliches Testgebiet schon verweigert.