10. Februar 2017
Kultur

Helmstedt schnieft und hustet

Grippewelle weiter auf dem Vormarsch – Der Landkreis verzeichnet 74 erkrankte Personen.

Die Grippe-Impfung bietet einen guten Schutz. Foto: imago

Von Maria Lüer, 10.02.2017.

Helmstedt. Schniefende Nasen, trübe Augen, unüberhörbarer Husten – es scheint, als wäre gerade das halbe Land erkrankt. Kein Wunder, die Grippewelle ist munter auf dem Vormarsch. Mit bundesweit 27 000 offiziell gemeldeten Erkrankungs- und 85 Todesfällen, die an das Robert-Koch-Institut (RKI) übermittelt worden sind, schätzen Experten das gesamte Ausmaß in diesem Winter heftiger ein als sonst.

„Der Influenza-Typ, der im Moment in Umlauf ist, das heißt der Subtyp A H3N2, ist Bestandteil des saisonalen Impfstoffes. Wer also versäumt hat, sich im Oktober oder November impfen zu lassen, kann das jetzt nachholen und erhält für die restliche Winterzeit einen guten Schutz“, erklärt Jan Kay Worch, Medizinaldirektor des Gesundheitsamtes im Landkreis Helmstedt, in dem gegenwärtig 74 erkrankte Personen gemeldet sind. „Ich vermute aber, dass diese Zahl in der nächsten Zeit noch weiter ansteigen wird“, meint Worch weiter.

Warum gerade im Winter nach dem Jahreswechsel die Zahl der Infektionen mit der Grippe steigt, ist unklar. Die Vermutung: Influenzaviren sind bei niedrigen Temperaturen und in trockener Luft außerhalb ihrer Wirtsstrukturen, der menschlichen Atemschleimhaut, stabiler.

Das sind die Symptome
Die Grippe beginnt – anders als ein grippaler Infekt – plötzlich. Hohes Fieber über 38,5 Grad Celsius ist meist ein Vorbote. Per Tröpfcheninfektion über die Atemwege gelangen die Viren in die Körperzellen und vermehren sich dort. Es folgen trockener Husten, Glieder- und Muskelschmerzen, Kopf- und Halsschmerzen. Grippepatienten fühlen sich meist sehr schwach. Dementgegen kann eine Influenza-Infektion aber auch mit leichten oder auch ganz ohne Beschwerden verlaufen. Trotzdem ist die Virusgrippe keine Bagatelle: Aufgrund des geschwächten Abwehrsystems wird der Körper auch für schwere Infektionen anfälliger. Herzmuskel- und Lungenentzündung können die Folge sein.

Risikogruppe Senioren
Angesichts der starken Grippewelle warnt Worch eindringlich davor, die Krankheit zu unterschätzen. Jeder, der sich schlecht fühle und ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf habe – also ältere Menschen oder Personen mit chronischen Vorerkrankungen – sollten schnell ihren Hausarzt konsultieren.

Händewaschen nicht vergessen
Der beste Schutz vor einer Grippe sei eine Impfung, macht Worch deutlich. Unabhängig davon sollten die Hygieneempfehlungen beachtet werden. Worch rät, häufiger die Hände gründlich zu waschen und mit einem sauberen Tuch sorgfältig abzutrocknen. „Wer bereits typische Symptome wie Husten oder Niesen hat, sollte aufpassen, niemanden anzustecken. Andersherum gilt: Wer gesund ist, sollte den Kontakt mit Kranken meiden.“

Auch interessant