Braunschweig. Wie schon in der Vorjahren wird es für die Löwen im letzten Heimspiel der regulären Saison äußerst spannend, wenn die Mannschaft morgen um 15.30 Uhr die Würzburger Kickers empfängt.
„Wir hauen alles rein und wollen unbedingt gewinnen“, kündigt Eintracht-Kapitän Jannis Nikolaou vor der richtungsweisenden Partie folgerichtig an.
Klar ist: Der direkte Klassenerhalt kann im Erfolgsfall auch bei Niederlagen der Konkurrenten aus Sandhausen und Osnabrück noch nicht gelingen. Gewinnt Eintracht deutlich, während Sandhausen gegen Regensburg hoch verliert, könnten die Löwen sich vor dem Saisonfinale gegen den Hamburger SV eine richtig gute Ausgangsposition verschaffen.
Aktuell weist der SVS bei Punktgleichheit ein um fünf Treffer besseres Torverhältnis auf, während Osnabrück mit einem Rückstand von einem Zähler auf die Löwen einen Treffer besser ist. Sollte Eintracht morgen bei einer gleichzeitigen Osnabrücker Niederlage gegen den HSV gewinnen, wäre zumindest der direkte Abstieg vom Tisch.
Rechenspiele helfen den Löwen aber nur weiter, wenn sie selbst die Basis für einen erfolgreichen Schlussspurt legen. „Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen und gar nicht so sehr auf die anderen Mannschaften schauen. Wenn uns das gelingt bin ich sehr optimistisch, dass wir auch in der Liga bleiben“, weiß auch Nikolaou vor dem Duell mit seinem Ex-Club.
Psychologisch haben die Löwen die Konkurrenz mit dem starken 2:2 in Düsseldorf jedenfalls unter Druck gesetzt: „Wir haben beim heimstärksten Team der Liga zweimal einen Rückstand aufgeholt. Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war richtig gut“, ist der Defensivspezialist zufrieden, dass seine Mannschaft die erwartete Reaktion auf die schwachen Spiele gegen Fürth und Aue zeigen konnte.
Doch auch seinen bereits abgestiegenen Ex-Club, für den er 2017/18 36 Drittligaspiele (sechs Tore) absolvierte, will der gebürtige Bonner keinesfalls unterschätzen: „Sie hatten immer wieder Ausreißer nach oben und haben Topmannschaften wie den HSV geschlagen. Wir müssen auf der Hut sein, das ist eine Mannschaft, die sehr gefährlich werden kann.“
Unabhängig davon nehmen die Blau-Gelben aus dem Düsseldorf-Spiel Selbstbewusstsein mit in die Partie und wollen dies von Beginn an untermauern. „Man muss auf dem Spielfeld direkt spüren, dass wir die drei Punkte in Braunschweig behalten wollen“, fordert Nikolaou, der sich mit seinen Teamkollegen bis zum 23. Mai in einem Quarantäne-Trainingslager befindet, das von der DHL angeordnet wurde, um weitere Corona-Ausbrüche zu vermeiden: „Jeder hat ein Interesse daran, dass die Saison regulär zu Ende gespielt wird. Wenn das Trainingslager dazu beiträgt, nehmen wir das so an und machen das Beste daraus.“
Auch wenn die Umstände aufgrund zahlreicher Kontaktvorschriften nicht mit einem normalen Trainingslageraufenthalt vergleichbar sind, sieht der 27-Jährige die Situation auch aus sportlicher Sicht nicht allein als mit Nachteilen behaftet an: „Sicherlich kann man die Zeit nicht groß für Dinge neben dem Fußball nutzen, allerdings ist auch jedem bewusst, worum es für uns geht. Vielleicht ist es deshalb ganz gut, in dieser Phase der Saison auf diese Art und Weise zusammenzusein.“
Während Rekonvaleszent Niko Kijewski weiterhin ausfallen wird, besteht für die Löwen die Hoffnung auf eine Rückkehr von Brian Behrendt und Dong-Won Ji.
So könnten sie spielen: Fejzic – Schlüter, Diakhite, Behrendt (Kessel), Wiebe – Nikolaou, Wydra (Ben Balla) – Kobylanski (Kroos) – Bär (Ji), Proschwitz (Abdullahi), Kaufmann.