16. August 2020
Buntes

Hoch hinaus: 555 Meter über Goslar

NB-Praktikantin Lucienne Dorn wanderte mit ihren Eltern auf einem abenteuerlichen Pfad auf das Ramseck

NB-Praktikantin Lucienne Dorn und ihre Mutter genießen den weiten Blick vom Ramseck in das Harzvorland. Foto: privat

Goslar. Die erste Recherche fällt schon mal bescheiden aus: „Festes Schuhwerk ist hier Pflicht.“ Vielmehr finde ich nicht über das Ramseck. Es passt ins Bild, denn obwohl ich in Goslar zu Hause bin, hatte ich tatsächlich erst vor Kurzem vom Ramseck gehört. Am Ende der Tour weiß ich: Die Aussicht von hier oben findet sich so schnell kein zweites Mal im Harzvorland.

Das Ramseck ist ein 555 Meter hoher Aussichtspunkt auf dem Rammelsberg (635 Meter) in Goslar. Ein Geländer schützt vor dem steilen Abhang. Oben angekommen brauche ich einen kurzen Moment, um tief durchzuatmen, denn der Anstieg hier hoch ist definitiv nichts für schwache Nerven. Oder besser gesagt für schwache Beine.
Doch von Anfang an: Unser Auto hatten wir gleich am Bergwerk Rammelsberg geparkt. Wir – das sind meine Eltern und ich. Obwohl es erst zehn Uhr morgens ist, reiht sich schon ein Wagen an den anderen. Was viele nicht wissen: Weiter oben befindet sich noch ein Parkplatz. An Stellplätzen mangelt es also nicht. Wer mag, kann außerdem zu Fuß aus der Goslarer Altstadt hochsteigen.

Auf unserem Weg vorbei am Bergwerk in Richtung Herzberger Teich treffen wir auf viele Tagestouristen, die wie wir ihre Wanderung am Rammelsberg beginnen – oder das Bergwerk selbst besuchen.
Als Einstieg zu der Tour wählen wir einen Weg, der gegenüber vom Parkplatz Herzberger Teich in den Wald führt und folgen den Hinweisen in Richtung Maltermeister Turm. Von dort aus geht unsere Wanderung dann richtig los. Es gibt zwei Möglichkeiten zum Ramseck hochzuwandern: Auf einer abenteuerlichen Route und auf einer bequemeren. Die abenteuerliche, die wir wählten, führt an mehreren Hütten namens „Winkler Wetterschacht“ vorbei rechts in den Wald hinein. Im Zickzack und auf schmalen Trampelpfaden geht es hoch zum Ramseck. Die zweite Variante ist länger, aber einfacher. Der Weg führt ebenfalls an den Hütten vorbei, aber ein Stück die Straße hinunter. Von dort beginnt ein zweiter, gut ausgebauter Wanderweg zum Aussichtspunkt.

Zunächst können wir auf unsere Route noch bequem zu zweit nebeneinander laufen. Bald aber setzt der Weg aus. Wir bewegen uns auf schmalen und vor allem steilen Pfaden immer weiter hoch. Bald kommen wir auf eine schmale Lichtung mit einem tollen Ausblick. Rechts liegt die Stadt Goslar, links Berge soweit das Auge reicht. Das letzte Stück kraxeln wir hinauf – dann ist nach rund einer halben Stunde das Ziel erreicht (für den bequemeren Wanderweg braucht man ungefähr das Doppelte an Zeit).
Auf einer Steinklippe gibt es eine winzige Aussichtsplattform. Von dort aus liegt uns Goslar praktisch zu Füßen. Für Tourensammler wie mich, gibt es auch noch eine Stempelstelle, als Lohn für die Mühe.

Nach einer ausgedehnten Pause treten wir schließlich den Rückweg an. Mein Tipp: Nehmen Sie sich an dem Tag nichts weiter vor. Und wer sich nach der Wanderung noch kurz abkühlen will, kann seine Füße in den Herzberger Teich halten, oder – wenn man sich traut – auch hineinspringen.

Zur Stärkung

• Restaurant und Pizzeria Da Antonio, Bergtal 4, 38644 Goslar, Öffnungszeiten: Täglich außer Dienstag 11.30 bis 14:30  Uhr und 17.30 bis 22 Uhr Telefonnummer: 05321/4 69 61 03

• Bergstätte Maltermeister Turm, Rammelsberger Str. 99, 38644 Goslar, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag 11.30 bis 21 Uhr, Telefon: 05321/48 00, www.maltermeister-turm.de

• Café und Restaurant Casino Rammelsberg, Bergtal 19, 38644 Goslar, Öffnungszeiten: 10 bis 17 Uhr, Telefonnummer: 05321/3 95 87 13, www. casino-rammelsberg.de

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