Von Elmar von Cramon, 29.12.2013.
Braunschweig. In der Winterpause sprach Eintracht-Präsident Sebastian Ebel mit der nB über das zurückliegende Jahr und die Erlebnisse in der Hinrunde in der 1. Fußball-Bundesliga.
?Ein aufregendes Jahr liegt hinter Eintracht, wie haben Sie die zurückliegenden zwölf Monate erlebt und welches Bild ist Ihnen am nachhaltigsten in Erinnerung geblieben?
!Neben dem Aufstiegstor von Damir Vrancic, der doch recht unerwartete Sieg in Wolfsburg. Miterleben zu können, wie eine längere Durststrecke zu Ende ging, war schon phänomenal. Aber auch der Sieg am letzten Spieltag gegen Hoffenheim war klasse. Dort konnten unsere Löwen zeigen, was in ihnen steckt und dass die Hoffnung auf den Klassenerhalt eine reale Hoffnung ist.
?Die Bundesliga hat den gesamten Verein vor enorme Herausforderungen gestellt. Wie beurteilen Sie den Stand des Findungs- und Lernprozesses in der neuen Spielklasse und in welchen Bereichen hat man noch „Luft nach oben“?
!Zu Beginn der Bundesliga-Saison hatten wir einfach zu viele Baustellen. Ein Stadion, welches noch nicht fertig war, der notwendige Umzug der Geschäftsstelle in den Kubus und die Investitionen in die Infrastruktur am Stadion und im Kennel. Dazu kam das gewaltige Medieninteresse. Mittlerweile hat sich vieles sehr gut eingespielt.
Geholfen hat uns dabei die beeindruckende Reaktion unserer Fans und Sponsoren, die trotz vieler unglücklicher Niederlagen uns immer wieder unterstützt haben. Die Stimmung im Stadion ist sensationell und wird uns in der Rückrunde weit tragen.
?Die aktuelle sportliche Situation war vor der Spielzeit durchaus einkalkuliert worden. Sind Sie dennoch enttäuscht, weil häufig nur wenig fehlte, oder gilt „Dabei sein ist alles“?
!Weder noch. Natürlich waren wir enttäuscht über die eine oder andere unglückliche Niederlage. Aber wir lernen bei jedem Spiel dazu, oder wie unser Trainer Torsten Lieberknecht sagte, „wir machen immer wieder kleine Schritte nach vorne“. Diese sowie die tolle Unterstützung des Umfelds und die richtigen Erwartungen unserer Fans sind die Grundvoraussetzungen für das Erreichen von Platz 15.
?Das mediale Interesse an Eintracht hat sich um ein Vielfaches erhöht. Wie haben Sie die Berichterstattung in den vergangenen Monaten gesehen?
!Die Berichterstattung gerade der heimischen Presse war wohlwollend und fair. Als diffamierend habe ich teilweise die Berichterstattung zu der „Kurvenlage“ und zu unserem letzten Spiel gegen Hoffenheim erlebt. Aber wir können damit leben, dass die Boulevard-Presse uns den einen Tag überhöht darstellt und am anderen Tag nieder schreibt. Wir wollen die richtige Antwort auf dem Platz geben!
?Was wird der Verein, egal in welche Spielklasse, an Positivem aus dieser Saison mitnehmen?
!Wir nehmen gemeinsam mit, dass wir im Team, das zusammen kämpft und seine Ziele beharrlich verfolgt, große Ziele erreichen können. Deshalb bin ich auch für den weiteren Saisonverlauf zuversichtlich. Und wir sind natürlich dankbar dafür, dass wir die wirtschaftlichen Mittel der 1. Bundesliga haben, um in unsere Infrastruktur zu investieren. Das ist die Grundlage für langfristigen Erfolg.
?Was wünschen Sie sich für 2014?
!Ich wünsche mir natürlich den Klassenerhalt. Aber ebenso wichtig ist, dass wir gemeinsam – Fans, Sponsoren und wir als Verantwortliche – unseren Weg gehen.