Von Ingeborg Obi-Preuß, 18.04.2018.
Braunschweig. „Josef and Friends“ hatten wieder eingeladen, zum ersten Mal servierten sie Klassik. „Es ist ein bisschen wie ein Wohnzimmerkonzert“, sagt Josef Ziga und begrüßt seine Gäste an diesem Abend im Piccolo Teatro im Lindenhof gemeinsam mit dem Pianisten Karsten Scholz.
Im Hauptberuf „Erster Geiger“ am Staatstheater hatte sich Josef Ziga vor rund zwei Jahren einen kleinen Traum erfüllt: „Gemeinsam mit meinen Freunden vom Staatstheater machen wir hier im Lindenhof Musik. Andere Musik, sogenannte Zigeunermusik“ erzählt er. An diesem Abend aber nun zum ersten Mal Klassik. Bach, Tartini, de Sarasate und Franck.
Zu jedem Stück gibt Ziga eine kleine Einführung, sehr persönlich, sehr professionell. Er erzählt vom Leben der Komponisten, aber auch vom Anspruch und Schwierigkeitsgrad der Komposition. Und das auf seine charmante, unkomplizierte Art.
Dazu dieses besondere Ambiente. Der Festsaal im Lindenhof, mit seinen schweren Samtvorhängen und der riesigen Discokugel unter der Decke hat seinen ganz eigenen Charme. Die Gäste sitzen an Holztischen, holen sich von der Bar ein Bier oder einen Orangensaft. Freunde vom Tangoverein, die auch den Saal nutzen, helfen, schenken aus.
Daraus entsteht eine fast familiäre Stimmung, die Zuschauer sind mittendrin, ganz nah dran. Am Ende Begeisterung pur. Als Zugabe holt Josef noch Winfried Junius dazu, der das Schlagzeug aktiviert, das bis dahin ein wenig verloren in der Ecke stand. Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ in ganz neuen Tönen ist zu hören, der erste Satz aus dem Winter. Und weil die Gäste noch immer nicht genug haben, spielen die Musiker noch Astor Piazzollas „Oblivion“. Großartig.
Zum Schluss gibt Josef Ziga gleich noch eine Einladung mit auf den Weg. Demnächst spielen sie Pop: „A Tribute to Abba – Josef Ziga and Friends“ heißt das Pogramm, der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.