Von Annette Heinze-Guse, 24.10.2015.
Braunschweig. Krebsdiagnosen werden künftig auf Genanalysen basieren, die Therapien bei Krebs werden immer schonender und genauer auf den Patienten zugeschnitten. Viele Krebskranke leben besser und länger als je zuvor.
Diese Entwicklungen in der Krebsmedizin machten zuweilen „fast atemlos“, sagte die Wolfsburger Onkologin Dr. Katrin Heine jetzt beim Pressegespräch. Der Niedersächsische Krebsinformationstag am 7. November von 10 bis 16.30 Uhr in der Stadthalle will nähere Informationen, Vorträge und die Gelegenheit bieten, persönliche Fragen an Experten aus Kliniken und Praxen überwiegend aus der Region zu stellen. Der Eintritt ist frei.
Das Programm gestalten die Niedersächsische Krebsgesellschaft und das Städtische Klinikum Braunschweig. Die Patienten sind viel besser informiert als früher, doch viele Informationen seien auch falsch, schilderte Christoph Hambrügge vom veranstaltenden „Krebsmagazin“ aus Extertal. Patienten könnten sich beim Krebsinformationstag aufklären lassen und vergewissern.
„Kein Arzt behandelt heutzutage einen Tumor allein“, sagte Professor Dr. Wolfgang Hoffmann vom Städtischen Klinikums. Die Krebstherapien seien heutzutage interdisziplinär angelegt, sehr komplex und erfolgten nach internationalen Leitlinien. Dieses hohe Niveau müsse, bei schnell wachsenden Kosten, sicher bleiben.
Als ein Mittel gelte die Zertifizierung von Kliniken durch die Deutsche Krebsgesellschaft, erläuterte Hoffmann, also die regelmäßige Überprüfung der Qualität.
Das Städtische Klinikum trägt in diesem Rahmen den Titel „Cancer Center“. Siebenmal in der Woche findet eine Tumorkonferenz mit Ärzten verschiedener Fachbereiche aus der Region statt. Dann werden aktuelle Tumorbefunde und die Therapiemöglichkeiten diskutiert. Ärzte, die nicht persönlich teilnehmen können, werden per Videokonferenz zugeschaltet. Themen des Krebsinformationstages sind darüber hinaus die psychosoziale und psychotherapeutische Begleitung von Krebspatienten. Sie gehöre zu einer qualitativ hochwertigen Krebstherapie, betonte Jürgen Siegmund vom Verein Krebsnachsorge. Weitere Infos: www.krebsinformationstag.de .