18. November 2016
Sportliches

Knockout hat nicht oberste Priorität

Boxen: Patrick Rokohl will die deutsche Meisterschaft holen, um große Stars fordern zu können.

Boxer Patrick Rokohl mit Sportgetränk beim Interview in Braunschweig. Foto: Jonas Dräger

Von Jonas Dräger, 19.11.2016.

Braunschweig. Zum Interview gibt es Reis mit etwas Hühnerfleisch. Patrick Rokohl ist in der finalen Vorbereitung auf seinen großen Kampf. Da muss auf jedes Gramm Körpergewicht geachtet werden, unnötige Kalorien sind tunlichst zu vermeiden.

Am 25. November startet die Warrior Fight Gala in der Lindenhalle in Wolfenbüttel. Dann sollen rund 1100 Fans den gebürtigen Braunschweiger nach vorne peitschen. „Ich hoffe auf eine ausverkaufte Halle. Es sind jede Menge Medienvertreter da, sogar ein TV-Team“, berichtet der 28-Jährige ganz locker. Zusammen mit seinem Coach Harun Sipahi reifte die Idee endlich in der Region zu kämpfen. „Wir wollen den vielen Fans endlich mal was zurückgeben“, sagt er. In Braunschweig standen die Milleniumhalle und Stadthalle in der Auswahl. Am Ende wurde es die Lindenhalle in Wolfenbüttel. „Das Gesamtpaket hat für den Anfang gestimmt. Ich möchte aber unbedingt auch noch in Braunschweig boxen“, lautet die Erklärung. Der Standort ist für Rokohl wichtig. Aktuell ist er viel unterwegs. Athletiktraining in Hamburg bei Coach Seyit Ali Shobeiri, Sparring in Magdeburg mit dem ehemaligen Weltmeister Robert Stieglitz, weitere Vorbereitung im Braunschweiger Trainingsraum. Und dann muss hin und wieder auch noch ein Sponsoringtermin wahrgenommen werden. „Ich möchte demnächst meinen Lebensmittelpunkt wieder nach Braunschweig verlegen“, erklärt Rokohl, der momentan in Wittmar im Landkreis Wolfenbüttel lebt.

Jetzt liegt der Fokus aber auf seinem kommenden Gegner Toni Camin. Mit 1,69 cm ist sein Kontrahent deutlich kleiner, muss die Distanz also überbrücken und an den Mann rangehen. „Der wird probieren Druck zu machen. Da muss ich einfach aufpassen, dass ich mir nicht eine einfange“, lautet die klare Ansage.
In seinen bisherigen sechs Kämpfen verließ Rokohl immer vorzeitig den Ring. Sechs Kämpfe, sechs Knockouts. Der Patriot hat mit dieser Bilanz für Aufmerksamkeit gesorgt. Nun soll ihm die deutsche Meisterschaft einen weiteren Karriereschub geben. Die Rocchigiani-Brüder und Sven Ottke waren bereits Titelträger, starteten danach richtig durch.

Der Druck ist also hoch, das spürt auch Rokohl. „Der Knockout ist mir nicht mehr so wichtig. Das hat für mich nicht die oberste Priorität. Ich will das Ding gewinnen“. Mit Coach Sipahi hat er sich bestens vorbereitet, fühlt sich fit. In Wolfenbüttel wird er aber auch seinem Coach die Daumen drücken. Der tritt nach langer Abstinenz auch wieder in den Ring, wird einen der Vorkämpfe bestreiten.

Die Zeit nach dem Titelkampf ist auch bereits verplant. Patrick Rokohl will in den Urlaub fliegen und einfach nur die Sonne genießen. Und dann will er noch das machen, wovon jeder Profisportler träumt: „Endlich mal wieder richtig lecker Essen ohne auf die Kalorien zu gucken“.
Die Veranstaltung in der Lindehalle beginnt um 18 Uhr. Eintrittskarten können für 19 Euro erworben werden.

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