Innenstadt. Für Stadtmarketing-Chef Gerold Leppa ist es eine „Premiere unter besonderen Umständen“. Aus der „Winterkunstzeit“ wurde die „Sommerkunstzeit“. Noch bis morgen zeigen rund 70 Kreativschaffende aus der Region Kunst und Kultur vom Feinsten. Plätze, Geschäfte und Passagen verwandeln sich von 12 bis 19 Uhr (Samstag) und von 12 bis 17 Uhr (Sonntag) in Galerien, Ateliers und Bühnen.
Außerdem gibt es an diesem Wochenende auch ein Open-Air-Kino auf dem Platz der Deutschen Einheit. 60 Liegestühle stehen bereit, in denen die Zuschauer für Blockbuster wie „Bohemien Rapsody“ und „La La Land“ Platz nehmen können.
„Die Räume waren im Winter doch sehr beengt“, nennt Gerold Leppa einen der Gründe, warum die Kunstaktion in den Sommer verlegt wurde. Es mache einfach mehr Spaß bei schönem Wetter zu flanieren. Außerdem könnten mehr Aktionen unter freiem Himmel angeboten werden – die bessere Lösung in Pandemie-Zeiten. „Im Moment machen wir zwei bis drei Pläne parallel“, sagt Leppa über die Schwierigkeiten beim Planen von Veranstaltungen.
Doch nicht bloß schauen – auch mitmachen, heißt die Devise bei der „Sommerkunstzeit“. Im Wiederaufbau-Atelier auf dem Kohlmarkt können Besucher selbst zu Aquarellfarben und Kreide greifen und die Jugendkunstschule Buntich zeigt Kindern, wie Paradiesvögel gebastelt werden.
Die „Sommerkunstzeit“ will vor allem die Leerstände in der Stadt neu erlebbar machen. Cartoonist Philip Pohl hat sich die Schaufenster im Erdgeschoss des neuen Hotel Dormero am Friedrich-Wilhelm-Platz geschnappt. Die Trostlosigkeit zauberte er zunächst mit blauer Folie weg. „Dazwischen taucht dann immer wieder meine Comic-Figur Pinky Ponko auf“, erklärt der Street-Art-Künstler aus Braunschweig.
Der Verein Schrill hat sich dagegen die Ladenlokale in der Burgpassage vorgenommen und die Künstlergruppe „Feel the Art“ um den Fotografen Nizar Fahem ist vorübergehend ins Schlosscarree gezogen und zeigt Fotografien und Collagen, Malerei und Zeichnungen, Skulpturen und Papierschöpfungen.
„Die während der Sommerkunstzeit ausgestellten Arbeiten sind noch einige Wochen in und an den Leerständen zu sehen“, sagt Gerold Leppa. „Uns war wichtig zu zeigen, was in Leerständen möglich ist und wir hoffen damit, weitere Eigentümerinnen und Eigentümer zu erreichen.“
Das gesamte Programm der Sommerkunstzeit steht im Internet unter www.braunschweig.de/sommerkunstzeit.