8. Februar 2020
Wirtschaft

Kunst und Kommerz hätten sich ergänzt

Kommentar von NB-Redaktionsleiterin Ingeborg zum Stop des verkaufsoffenen Sonntags

Es gibt – wie immer – zwei Seiten der Medaille. Der Sonntag ist uns wichtig, ich denke, uns allen. Und „Mutti und Vati gehören sonntags der Familie“ ist ein schöner Gedanke, aber auch ein frommer Wunsch.

NB-Redaktionsleiterin Ingeborg Obi-Preuß

Die Wirklichkeit sieht anders aus, das kann man gut finden oder nicht. Und ja, ich bin sehr dafür, dass Politik gestaltet, dass wir uns nicht vermeintlich machtlos von einem Strudel des Machbaren mitreißen lassen. Aber mal ganz im Ernst: vier Sonntage im Jahr. Müssen wir darüber reden? Oder lieber drei? Was macht das für einen Unterschied? Müssen wir ein Gericht bemühen?

Alle Beteiligten versichern ja Gesprächsbereitschaft. Komisch nur, dass es zu keiner vernünftigen Lösung kommt. Männergehabe? Machtkämpfe? Profilierungsversuche?

Die Zeitschiene lässt auf taktisches Vorgehen schließen, was kein Verbrechen ist, aber die späte Reaktion von Verdi wirft den Winterkunst-Akteuren fiese Knüppel zwischen die Beine.

Ich bin die Letzte, die gern sonntags einkaufen geht, aber gerade die Winterkunstzeit ist eine coole Idee und ein Anfang, endlich Kunst im Stadtbild sichtbar werden zu lassen. Klar, kann das Angebot auch von Mittwoch bis Samstag genutzt werden. Doch ein verkaufsoffener Sonntag zieht nun mal die Massen, und die wären sozusagen zwangsläufig auf die Kunst gestoßen. Und das hätte beiden Seiten gut getan. Kunst und Kommerz hätten sich hier super ergänzt. Sehr schade.

Auch interessant