Braunschweig (red). Fußball-Drittligist Eintracht Braunschweig wandelt derzeit zwischen tiefer Enttäuschung und Hochgefühlen.
Am vergangenen Samstag pfiffen die Fans die Mannschaft infolge des schmeichelhaften 1:1 gegen die U23 des SC Freiburg aus. Unter der Woche im Nachholspiel bei Viktoria Berlin gab es hingegen eine 6:0-Gala im altehrwürdigen Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion, in dem einst der BFC Dynamo in der DDR Meisterschaft um Meisterschaft feierte. Maurice Multhaup, Bryan Henning, Brooklyn Ezeh (Eigentor), Philipp Strompf sowie Benjamin Girth erzielten die Tore für die Eintracht.
Doppeltorschütze und Einwechselspieler Girth sagte hinterher: „Der Tag heute war für die Mannschaft überragend. Wir haben viele Dinge, die in den vergangenen Partien nicht so geklappt haben, von Anfang an umgesetzt. Das hat uns den hohen Sieg beschert. Es ist immer wieder schön zu treffen. Ein Doppelpack in der kurzen Spielzeit ist natürlich ein hervorragendes Gefühl. Für uns war es wichtig, dass wir von Anfang an da sind und die Dinge nutzen, die wir in den Spielen davor haben liegen lassen. Das haben wir von der ersten bis zur letzten Minute gemacht und das bringt uns den Aufschwung für das kommende Wochenende.“
Dann nämlich treffen die Löwen von Cheftrainer Michael Schiele auf Girths Ex-Verein VfL Osnabrück. Erst in der vergangenen Woche erstritt sich der VfL Osnabrück gemeinsam mit dem kommenden Gegner und dem SV Meppen vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg das Recht, wieder mehr als 500 Zuschauer ins Stadion lassen zu dürfen. Beim anstehenden Fußball-Drittligaspiel (Samstag, 14 Uhr) darf Eintrachts niedersächsische Rivale 5000 Fans empfangen – darunter 481 aus Braunschweig. Der NDR überträgt die Partie live.
An die bisher letzte Partie gegen die Osnabrücker in der Zweitliga-Saison 2021/21 dürften die Eintracht-Fans, die damals pandemiebedingt nicht dabei sein durften, gute Erinnerungen haben. Die Löwen gewannen mit 4:0 durch Tore von Martin Kobylanski und Suleiman Abdullahi.
Doch zurück in die Gegenwart. Die Osnabrücker sind einer der Verfolger der Eintracht, die derzeit auf Tabellenplatz drei rangiert, der VfL ist Fünfter mit drei Punkten weniger. Es wird also spannend an der Bremer Brücke, denn kurz bevor die 3. Liga in die finale Phase einbiegt, geht es im Rennen um die Aufstiegsplätze eng zu – nur Spitzenreiter Magdeburg zieht mit großem Abstand seine Kreise. Kaiserslautern auf Rang zwei ist hingegen zu packen.
Bei den lila-weißen Osnabrückern sind Marc Heider und Ba-Muaka Simakala (je 8 Tore) die treffsichersten Schützen, Aaron Opoku legte schon zehn Treffer für Mitspieler auf.
Gegenüber dfb.de sagte VfL-Torhüter Philipp Kühn zum kommenden Gegner Eintracht: „Es wird mit Sicherheit ein heißer Tanz. Wir treffen auf einen kompakt und gradlinig agierenden Gegner. Da wartet ein hartes Stück Arbeit auf uns. Mit einem Sieg können wir unseren Auswärtspunkt von Köln noch wertvoller machen.“ Er findet: „Wir sind gerne in der Rolle des Jägers.“
Auch die Marschroute für die Eintracht ist klar. Maurice Multhaup, der wie Sebastian Müller, Bryan Henning, Luc Ihorst, Niko Kijewski und eben Girth eine VfL-Vergangenheit hat, sagt: „Wir sind sehr froh über die drei Punkte in Berlin und nehmen eine Menge Selbstvertrauen mit. Wir wissen, dass nicht immer abgefälschte Bälle ins Tor gehen. Samstag wartet Osnabrück, das wird ein super Spiel. An der Tabellenspitze ist es eng und wir wollen dort natürlich auch wieder drei Punkte holen.“