6. März 2021
Gesundheit

Mehr Impfungen, mehr Impfstraßen

Bis zur Wochenmitte hatten rund 19 000 Braunschweiger einen Piks erhalten

Das Impfzentrum hat begonnen, die Über-80-Jährigen, die zu Hause leben, mit der Zweitimpfung zu versorgen. Archiv-Foto: Stadt Braunschweig/Daniela Nielsen

Braunschweig (bw). Gute Nachrichten konnte diese Woche das Impfzentrum vermelden: Mittlerweile seien alle Bewohner der Alten- und Pflegeheime zum zweiten Mal geimpft und hätten den vollen Schutz, und auch für die zu Hause lebenden Senioren über 80 Jahre würden jetzt die Zweitimpfungen beginnen.

Ende der Woche erhöhte das Impfzentrum zum ersten Mal seine Kapazitäten. Von den acht Impfstraßen sind nun fünf in Betrieb. In zwei wird dabei ausschließlich der Impfstoff von AstraZeneca verimpft, die Stadt erwartete 1900 Dosen, die für ambulante Pflegedienste, medizinisches Personal in Arzt- und Zahnarztpraxen, Polizisten, Erzieher, Kita-Beschäftigte, Heilmittelerbringer und Hebammen reserviert sind.

Eine Herausforderung ist nach wie vor die Terminvergabe: Aktuell organisiert das Impfzentrum die Termine für Menschen unter 65 Jahren und Berufsgruppen, die mit dem Impfstoff AstraZeneca geimpft werden können, selbst. Die Hotline des Landes ist nur für die über 80-Jährigen freigeschaltet. Auf diese Weise wurden bereits etwa 170 Arzt- und 90 Zahnarztpraxen vom Impfzentrum Braunschweig angeschrieben, Termine vereinbart und mit den Impfungen begonnen.

Dr. Thorsten Kornblum, Leiter der Taskforce Impfzentrum. Foto: Cornelia Winter

Auch wenn das Impfzentrum die Terminvergabe bestimmter Gruppen selbst in die Hand genommen hat, ist der Leiter der Taskforce Impfzentrum, Dr. Thorsten Kornblum, erleichtert, dass ab Mitte März auch berechtigte Berufsgruppen ihre Termine über die Hotline des Landes machen können. „Der administrative Aufwand für Terminvereinbarungen, der von den Mitarbeitern des Impfzentrums geleistet wird, ist unglaublich hoch und gehört ursprünglich nicht zu ihren Kernaufgaben“, betont Kornblum. Das Impfzentrum könne deutlich mehr impfen, sei aber durch die Terminorganisation stark in Beschlag genommen.

Auf die Terminvergabe der Über-80-Jährigen habe das Impfzentrum selbst keinen Einfluss. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten wird jedoch vor Ort von den Mitarbeitern flexibel auf Probleme bei der Vergabe und Wahrnehmung von Impfterminen reagiert. So werden Bürgerinnen und Bürger, die ihren Impftermin verpasst haben, vom Impfzentrum angerufen und ein neuer Termin vereinbart. Auch bemüht sich das Impfzentrum, Ehepaaren mit zeitversetzten Terminen einen gemeinsamen Impftermin anzubieten“, erklärt Kornblum. Das Tempo, in dem geimpft werden könne, hinge nach wie vor von der Lieferung der Impfstoffe ab. „Das Land hat sich zuletzt so geäußert, es müssten die Kommunen nur schneller oder am Sonntag impfen. Dann könnte eine höhere Impfquote erreicht werden. Diese Aussage ist unglücklich, denn sie suggeriert etwas, was derzeit in Anbetracht der Verfügbarkeit von Impfstoff nicht realistisch ist. Wir könnten mehr verimpfen, wenn der Impfstoff da wäre.

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