Von Christoph Matthies, 12.11.2014.
Braunschweig. Seit vielen Jahrzehnten bestimmt der Stadtsportbund (SSB) die Geschicke des Sports in der Löwenstadt, vermittelt, schlichtet, macht Vorschläge und stellt Anträge. Am Montagabend begrüßten Präsident Franz Matthies und sein Präsidium die Delegierten von vielen der 230 Braunschweiger Sportvereine beim 43. Ordentlichen Stadtsporttag im Waldhaus Ölper.
Die beste Nachricht gab es gleich zu Beginn: Braunschweig ist auch weiterhin die Sportstadt Nummer eins in Niedersachsen. Dies bestätigte Hedda Sander, die Vizepräsidentin des Landessportbundes, in ihrem Grußwort, in dem sie besonders den Wert ehrenamtlicher Arbeit für den Sport hervorhob. Viele Vereine klagen über den Mangel an ehrenamtlichen Helfern, und auch die Zahl der (jungen) Mitglieder befindet sich – demografischer Wandel und Ganztagsschule lassen grüßen – häufig im Sinkflug.
Die veränderte Situation erfordert neue, mutige und teilweise gewagte Maßnahmen. „Wir sind dazu gezwungen, zusammenzuführen, was zusammengehört“, erklärte Matthies, der dem SSB nun bereits im 25. Jahr vorsteht. Und nannte mit der Zusammenarbeit des Schützenheims Heidberg mit den Vereinen Leu und Polonia sowie der Nutzung der ehemaligen Kegelbahn der Braunschweiger Schützengesellschaft durch den SSC Germania zwei Exempel für neuartige, notwendig gewordene Kooperationen. „Beispiele, die zeigen, dass durch die Bündelung von Ressourcen Sinnvolles entstehen kann“, so Matthies.
Eine engere Zusammenarbeit wird es in Zukunft auch auf höherer Ebene geben. Auf Wunsch des Landessportbundes hat der SSB mit den Kreissportbünden Wolfenbüttel und Goslar einen Kooperationsvertrag erarbeitet, der ab Januar 2015 gelten soll. Die Eigenständigkeit der einzelnen regionalen Institutionen solle dabei allerdings erhalten bleiben, stellten sowohl Matthies als auch der Vorsitzende des Kreissportbundes Wolfenbüttel, Konrad Gramatte, klar.
Eine schlechte Nachricht für den Braunschweiger Sport kam unterdessen aus der Stadtverwaltung, die ein Grußwort des wegen einer Erkrankung nicht anwesenden Sportdezernenten Christian Geiger sendete. Demnach werde die Haushaltslage der Stadt künftig nicht erlauben, derart große Summen wie in den vergangenen Jahren zum Neubau, zur Erweiterung oder Sanierung von Sportstätten zur Verfügung zu stellen. In den Jahren 2013 und 2014 waren dies immerhin fast 11,6 Millionen Euro.
Die Präsidiumsmitglieder des SSB mitsamt den Referenten wurden zumeist einstimmig für zwei weitere Jahre im Amt bestätigt. Zur neuen Referentin Frauen im Sport wurde Sigrid Ehlers gewählt, die zuletzt als stellvertretende Vorsitzende der Sportjugend tätig war.