26. April 2021
Stadtplanung

Nach Kritik: Neue Pläne für den Hagenmarkt

Verwaltung hat die Varianten noch einmal überarbeiten lassen – Kommende Woche soll der Planungsausschuss entscheiden

2017 wurde der Hagenmarkt Opfer von Sturmtief Xavier. Seitdem wird intensiv über die Neugestaltung diskutiert. Archiv-Foto: Birgit Wiefel

Innenstadt (bw) Mehr Bäume, mehr flächiges und ökologisch wertvolles Grün: Die Bauverwaltung hat dem Planungs- und Umweltausschuss jetzt neue Pläne für den Hagenmarkt vorgelegt. Eine Entscheidung soll nächste Woche fallen. Die ursprüngliche Wunschvariante war im Ausschuss nicht auf Gegenliebe gestoßen, stattdessen hatten die Fraktionen noch eine Reihe von Änderungswünschen.

Kritik: Zu wenig Grün

Die neuen Pläne sind Überarbeitungen der früheren Grundkonzeptionen (A und B). Diese waren im Rahmen eines Bürger-Beteiligungsverfahrens etwa gleich bewertet worden. Was die Fraktionen allerdings kritisierten, war der Grünanteil (die NB berichtete). Die SPD wollte zusätzliche Blühwiesenstreifen, die BIBS die Robinien erhalten. Die Verwaltung beauftragte entsprechend das Büro Ackers Partner Städtebau mit einer Überarbeitung der Lösungen A und B.

Neue Variante A 1

In der Variante A 1 ist die den Heinrichsbrunnen nach Norden umgebende Grünfläche im Vergleich zur Ursprungslösung A deutlich vergrößert worden. So wird der Anteil der wassergebundenen Fläche im Süden verringert. Die Anzahl der Bäume wurde von 19 auf 23 erhöht. Um den Grünanteil zusätzlich zu vergrößern, wurden auch in der Fläche der wassergebundenen Decke einzelne Bäume mit einer großen, intensiv begrünten Baumscheibe versehen. Die Grünflächen sollen in dieser Variante durch ökologisch wertvolle, teils blühende Gräser und Bodendecker stadtklimatisch wirksam bepflanzt werden. „Die Variante A 1 ist eine Weiterentwicklung der Lösung A aus der Bürgerwerkstatt“, erläutert Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. „In ihr sind die wesentlichen Planungsziele, die in der Beteiligung entwickelt wurden, erkennbar. Der Grünanteil wurde von neun auf 18 Prozent verdoppelt, die Anzahl der Bäume erhöht.“

Variante A1. Grafik: Stadt BS

Der Heinrichsbrunnen wird überwiegend von Grün umgeben und dadurch Richtung Norden vom Verkehr separiert. Das Brunnenumfeld wird deshalb zu einem eher introvertierten Raum, die Sichtachse von Norden auf den Brunnen eingeschränkt, ebenso die Sichtachse auf die Kirche von der Casparistraße aus.

Neue Variante B 1

In der Variante B 1 werden die begrünten Einzelbaumscheiben aus der Ursprungsvorlage zu großen runden Pflanzinseln zusammengefasst. Dadurch wird der Grünanteil deutlich verstärkt. In den Pflanzinseln sind zusätzliche Bäume vorgesehen. Das Grundkonzept der Lösung B bleibt dabei gleich, eine große, geometrisch gefasste Fläche (wassergebundene Decke) umgibt den Heinrichsbrunnen, darin sind die Einzelbäume und neue kreisförmige Pflanzinseln locker verteilt. Die Grünflächen sollen durch ökologisch wertvolle, teils blühende Gräser und Bodendecker stadtklimatisch wirksam bepflanzt werden. „Obwohl die kreisrunden Pflanzflächen deutlich größer geworden sind, ist der offene transparente Charakter dieser Lösung auch in der Weiterentwicklung nach wie vor spürbar“, sagt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. „Die verbliebenen Flächen der wassergebundenen Decke sind immer noch ausreichend groß, um dort verschiedene Nutzungen und Querungen zu ermöglichen.“

Variante B1. Grafik: Stadt BS

Info:

2017 wurde der Hagenmarkt Opfer von Sturmtief Xavier. Rund 40 Bäume stürzten um oder mussten aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Seither wird über die Neugestaltung diskutiert.

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