4. Februar 2014
Kulturelles

Neue Stücke und Formate

Fünf Produktionen bei den Kinder- und Jugendtheatertagen im LOT.

Quattro Maria präsentieren im Rahmen der Kinder- Jugendtheatertage im LOT-Theater das Stück „Pagina und Venis“. Foto: oh

Von André Pause, 05.02.2014.

Braunschweig. Vom 11. bis zum 20. Februar hat das LOT-Theater nur eine Zielgruppe vor Augen: Kinder und Jugendliche. Zu erleben gibt es im Rahmen der zweiten Auflage der Kinder- und Jugendtheatertage aktuelle Stücke und moderne Formate für alle Altersklassen zwischen fünf und 18 Jahren.

Die Idee zum Festival hatte Stefani Theis, Geschäftsführerin und Programmverantwortliche des LOT vor drei Jahren beim Besuch der Veranstaltung „Hart am Wind“ in Göttingen: „Das war sehr anregend. Die Schulklassen gingen in den Spielstätten ein und aus, da war richtig Leben in der Bude.“ Ihr sei aber auch aufgefallen, dass gerade freie Inszenierungen komischerweise sehr klassisch daherkämen. „Kindertheater war früher so innovativ, da müsse es doch noch andere Stücke und Formate geben“, dachte sich Theis. Das Ergebnis lässt sich nun bei den Kinder- und Jugendtheatertagen in Augenschein nehmen. Den Auftakt macht am 11. Februar das Theater Triebwerk mit „Jo im roten Kleid“. Die szenische Fantasie für Kinder ab zehn Jahren erzählt musikzentriert die Geschichte eines Jungen, der sich entgegen gängiger Geschlechterrollen das Kleid der Mutter anzieht und damit auf die Straße geht. Erinnerungen, Ängste und Selbstbilder bekommen einen öffentlichen und doch intimen Rahmen.

„Papas Arme sind ein Boot“, eine Erzählung der Gruppe Pulk Fiktion (Termine am 12. und 13. Februar) setzt sich mit dem Thema Verlust eines Elternteils auseinander. Die interaktive Inszenierung für Kinder ab fünf Jahren und Erwachsene spürt den Gefühlen mit Musik, Geräuschen, Zeichnungen, Video und Worten nach.

Ein Dauerthema behandelt das Stück „Eselssöhne“ (14. Februar): die hybride Identität. Seit zwei Jahren wird die leicht erzählte Geschichte regelmäßig im LOT gespielt und ist immer ausverkauft. Die Frage nach den Wurzeln, nach dem Zuhause beschäftigt die Darsteller dabei auch aufgrund der eigenen Biografie.
Ein spannendes Stück über das Erzählenkönnen für Kinder ab fünf Jahren verspricht die Agentur T mit „Die Kiste und die Königin“ (17. und 18. Februar). An Recherchen zum Thema Traumatherapie anknüpfend, geht es hier vor allem um die Überwindung von Ängsten und Widerständen.

Mit der aktuellen Produktion „Pagina und Venis“ (19. und 20. Februar) wirft die Gruppe Quattro Maria abschließend einen Blick auf die geschlechtliche Identität. Was heißt Frau- beziehungsweise Mannsein? Was gibt es dazwischen? Anhand von Interviews zieht das Kollektiv Experten zurate. Jugendliche ab 15 Jahren sind dazu eingeladen, alte Wahrheiten über Bord zu werfen und neue Wege im Umgang mit dem Geschlecht kennenzulernen.
Weitere Informationen zum Festival und dem umfangreichen Workshop-Programm für Schulklassen und Gruppen, Pädagogen und Einzelpersonen gibt es unter www.lot-theater.de .

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