Von Andreas Konrad, 16.01.2015.
Braunschweig. Ein Export der Pegida-Bewegung aus Sachsen heraus ist bislang vielerorts gescheitert. Diese Tatsache stimmt das Bündnis gegen Rechts optimistisch.
Sowohl in Köln als auch in Kassel und Hannover brachte die Bewegung nur wenige Befürworter auf die Straße. Die Zahl der Gegendemonstranten überwog in allen diesen Städten deutlich. So wird es nach Ansicht von Udo Sommerfeld vermutlich auch in Braunschweig sein. „Wir haben eine Vielfalt an Unterstützern aus allen gesellschaftlichen Gruppen, die es in dieser Breite in der Stadt noch nicht gegeben hat“, so der Ratsherr, der die Gegendemonstration anmeldete. Diese führt am Montag ab 16.30 Uhr vom Kohlmarkt zum Schlossplatz, auf dem zeitgleich auf einer Bühne ein kulturelles Vorprogramm beginnen soll. Wenn dann gegen 17.30 Uhr der Demonstrationszug planmäßig den Platz erreicht, wird nach einer Begrüßung OB Markurth eine kurze Rede halten, gefolgt von vielen weiteren Rednern aus kulturellen, politischen, wissenschaftlichen und religiösen Lebensbereichen der Stadt. Ausführliche Informationen zum Programm gibt es im Internet unter www.buendnisgegenrechts.net.
Nach Einschätzung von David Janzen, die er durch Recherchen in sozialen Netzwerken und seine langjährigen Kontakte begründet, erwartet die Stadt am Montag ein anderes Szenario als in Dresden. „In Dresden kommt die große Mehrzahl der Demonstrierenden aus der bürgerlichen Mitte, wir glauben, dass es bei uns ein anderes Spektrum sein wird“, so der Bündnis-Sprecher. Konkret hieße dies: AfD-Sympathisanten, Rocker, Hooligans und Neonazis, so Janzen weiter. So sei es am letzten Montag in Hannover auch gewesen und viele dieser Gruppierungen hätten ihre Mitglieder im Internet mobilisiert. Angemeldet habe Bragida (18 Uhr, Schlossplatz) nach Aussage des Bündnisses Sebastian Rinke, der bis vor kurzem mit der AfD in Verbindung stand, deren betroffener Kreisverband Goslar sich aber inzwischen deutlich von ihm distanziere, so Janzen.
Trotz dieser Ausgangslage geht das Bündnis aber absolut davon aus, dass der Montag in Braunschweig gewaltfrei enden werde und damit ein weiterer Export-Versuch von Pegida scheitert.