Innenstadt. Problem Plastikgeschirr, Zuwanderung, Fachkräftemangel – an Themen mangelt es gerade nicht. Trotzdem hatte sich die Dehoga – der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband – entschieden, den Neujahrsempfang in der Dornse unter ein leichtes Motto zu stellen – Karneval.
„Wie schlagen sich die närrischen Tage in der Gastronomie in der Stadt wider?“, lautete die Überschrift, die bei einer lockeren Podiumsdiskussion vor rund 150 geladenen Gästen erörtert wurde. Eine Frage, auf die es für die Gesprächspartner eigentlich nur eine Antwort gab: „Stark“.
„Natürlich können wir nicht die Übernachtungszahlen aufweisen wie Köln. Aber es würde klar etwas fehlen, wenn der Karneval nicht wäre“, betonte Dehoga-Vorsitzender Bernd Weymann. Oberbürgermeister Ulrich Markurth zeigte sich froh darüber, dass die Absage von 2015 keine nachhaltigen Auswirkungen gehabt hatte: „Ganz im Gegenteil: Die Geschlossenheit, mit der wir damals gehandelt haben, hat uns stärker gemacht.“
Besonders stolz war Gerhard Baller, Geschäftsführer des Komitees Braunschweiger Karneval und langjähriger Zugmarschall, über die Gründung einer neuen Sponsorengemeinschaft: Die Ritterschaft der Brunonen, zu der unter anderem Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender von BS-Energy, gehört. Der wurde von der närrischen Tradition erst einmal kalt erwischt – „in meiner Stadt gibt es am Veilchendienstag nur Crêpes“, entschuldigte sich der Franzose – ist inzwischen aber absoluter Fan der Weiberfastnacht.

Ein Wermutstropfen gab es noch: Ostern 2020 muss die Stadthalle schließen. Das Gebäude von 1965 wird dann für rund anderthalb Jahre renoviert. Schlecht für die Karnevalsgesellschaften, die dort traditionell ihre Prunksitzungen abhalten. „Die Session 2019/20 kann noch stattfinden, dann ist das Gebäude endgültig durch“, sagte Markurth.
Pläne, wie’s dann weitergeht, gibt es schon. „Die VW-Halle wird stärker als Veranstaltungsort genutzt werden und der Umzug bei Galeria Kaufhof umdrehen und durch die Innenstadt zum Startpunkt am Europaplatz zurückziehen“, kündigte Zugmarschall Gerhard Baller an.