10. Februar 2014
Politisches

Platz 1: Nördliches Ringgebiet

Verwaltung schlägt Ackers-Vorschlag den Ratsgremien vor – Namensdebatte läuft weiter

Am Bahngleis sollen nach dem Entwurf „internationale Gärten“ entstehen.

Von Ingeborg Obi-Preuß, 10.02.2014

Nördliches Ringgebiet, Nordstadt oder Hanseviertel – das sind die drei Namen, für die unsere Leser auf
Unser38 am häufigsten gestimmt haben.
Das neue Stadtquartier soll nach dem Entwurf des Büros „Ackers Partner Städtebau“ aus Braunschweig gestaltet werden. Diesen Vorschlag legt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer den Ratsgremien jetzt zur Entscheidung vor. Auf dem etwa 24 Hektar großen Gebiet um die Taubenstraße sollen ab 2015 etwa 500 Wohnungen entstehen. „Das Projekt ist damit das wichtigste Vorhaben, innenstadtnahe Wohnungen zu schaffen. Insgesamt sollen im nördlichen Stadtbereich in den kommenden Jahren bis zu 1000 Wohnungen entstehen“, sagt Leuer.
Der Entwurf
Nach einem städtebaulichen Wettbewerb blieben zum Schluss zwei erste Plätze übrig, jetzt ist die Vorentscheidung für den Ackers-Entwurf gefallen.
„Er wird den komplexen Anforderungen an das neue Quartier am besten gerecht,“ so Leuer. Er überzeuge mit seiner Konzeption der Freiflächen, seiner gelungenen Einbindung der angrenzenden Bebauung und verspreche ein hohes Maß an Wohnqualität für die künftigen Bewohner. Insbesondere was die Quartiersplätze und die Einbindung ins umliegende Stadtgebiet betreffe, könne der Entwurf von „Ackers Partner Städtebau“ noch mehr überzeugen als der von „Gesamtkonzept Architekten“ aus Hannover, der sich ebenfalls in der engeren Auswahl befand. Wohnen für Familien, für Studenten, Senioren und auch Mehrgenerationenwohnen, all das lasse der Entwurf zu und reagiere damit hervorragend auf die Erfordernisse unserer Zeit, sagte Leuer.
Die Präferenz für den Entwurf von „Ackers Partner Städtebau“ sei auch durch den Gestaltungsbeirat der Stadt sowie durch zahlreiche Rückmeldungen von Bürgern, die in den vergangenen Wochen die ausgestellten Entwürfe begutachtet hatten, bestätigt worden. Nach der Entscheidung wird mit der Arbeit am Bebauungsplan begonnen, sodass dieser nach der Beteiligung von Öffentlichkeit und Trägern öffentlicher Belange voraussichtlich Ende 2014 abschließend dem Rat vorgelegt werden kann. Ab 2015 sollen die Baumaßnahmen in Kooperation mit den Wohnungsbauunternehmen Nibelungen, Wiederaufbau und Braunschweiger Baugenossenschaft zunächst mit der Erschließung beginnen.
Der Name
Leuer beobachte mit Interesse die lebhafte Debatte um den künftigen Namen des Quartiers. „Dies zeigt, dass wir mit diesem Projekt die Bürgerinnen und Bürger wirklich angesprochen haben.“ Im weiteren Planungsverlauf würde diese öffentliche Diskussion berücksichtigt.
Der Hintergrund
Diese Planung ist das größte städtisch geprägte Wohnbauprojekt seit den 1970er Jahren in Braunschweig. Das neue Stadtquartier „Nördliches Ringgebiet“ wird sich zwischen Weinbergweg und Wodanstraße im Norden, Bültenweg im Osten, Hamburger Straße im Westen und Rebenring im Süden erstrecken. Der erste Abschnitt betrifft den Bereich nördlich der Taubenstraße. Zwischen Mittelweg, Mitgaustraße, Bültenweg und Taubenstraße sollen in den nächsten Jahren bis zu 500 Wohnungen entstehen. Weitere 500 Wohnungen sind für die Bereiche des bisherigen Geländes des Braunschweiger Zeitungsverlags und nördlich der Ludwigstraße vorgesehen.
Die Anbindung
Das neue Wohngebiet werde durch eine Erschließungsstraße im Norden angebunden. „Dazu sind Buslinien geplant, um den öffentlichen Personennahverkehr im Viertel zu gewährleisten“, sagt Leuer.

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