GdP fordert angemessene Bezahlung und Erprobung von „Body Cams“.
Von Martina Jurk, 04.03.2015.
Braunschweig. Demonstrationen und Kundgebungen seit Wochen, Fußballspiele mit aggressivem Fanpotenzial in allen Ligen, Terrorabwehr – die Polizei hat gut zu tun und kommt personell an ihre Grenzen.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) Niedersachsen sieht die Beamten „unter Volllast“ und fordert deshalb eine gerechte Bezahlung angesichts der „polizeilichen Einsatzbelastung“. Die Arbeit im Bereich der inneren Sicherheit sei personalintensiv, sagt der GdP-Landesvorsitzende Dietmar Schilff. Für die polizeiliche Großlage in Bremen am vergangenen Wochenende sei Unterstützung aus ganz Niedersachsen notwendig gewesen. Weitere Einsparungen in personeller, materieller und finanzieller Hinsicht seien nicht zu akzeptieren. Im Gegenteil: Es müsse dringend nachgebessert werden. „Ein Kommissar verdient in Nordrhein-Westfalen monatlich 300 bis 400 Euro mehr als in Niedersachsen“, vergleicht Schilff. Auf Bundesebene läge unser Land an 14. Stelle bei der Besoldung.
„Dass die Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen am 26. und 27. Februar immer noch kein Angebot gemacht haben, ist ein Affront gegenüber den Beschäftigten“, erläutert der GdP-Landesvorsitzende. Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sind am 12. März zu Warnstreiks und zur Teilnahme an einer Großdemonstration in Bremen aufgerufen.
Da es immer wieder zu Angriffen auf Polizeibeamte käme, habe die GdP Innenminister Boris Pistorius bereits am 10. Februar aufgefordert, zeitnah eine Entscheidung für einen Pilotversuch mit sogenannten „Body Cams“ herbeizuführen. In Hessen seien die Erfahrungen bei einem vergleichbaren Projekt sehr positiv gewesen. Die Zahl der Angriffe auf Polizeibeamte hätte sich halbiert.