19. Januar 2022
Wirtschaft

Preise gehen durch die Decke

Landesamt für Statistik: Preise für Zimmer- und Holzbauarbeiten stiegen um 46,5 Prozent

Speziell die Holzpreise kannten nur eine Richtung, nämlich dich nach oben. Das Landesamt für Statistik weist für Zimmer- und Holzbauarbeiten eine Steigerung von mehr als 46 Prozent zwischen dem November 2020 und dem November 2021 aus. Foto: Annegret Birner/BZV-Archiv

Niedersachsen (m). Ob Fensterelemente oder Bauholz: In den vergangenen Monaten mangelte es oft am Nachschub. Das führte ebenso zu Preissteigerungen wie insgesamt stark gestiegene Materialpreise, die an die Kunden weitergegeben werden.

Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, lagen die Preise für den Neubau von Wohngebäuden (Bauleistungen am Bauwerk) im November 2021 um 15,5 Prozent höher als im November 2020. Die mit Abstand größte Teuerungsrate liegt bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten (+46,5 Prozent).
Noch eine dritte Ursache kommt hinzu, da sich Basiseffekte durch die befristete Mehrwertsteuersenkung im zweiten Halbjahr 2020 bemerkbar machen. Ein Vierteljahr vorher, im August 2021, hatte die Veränderungsrate zum August des Vorjahres 12,9 Prozent betragen.

Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden erhöhten sich im November 2021 im Vergleich zum November 2020 sogar um 17,5 Prozent. Aufgrund der erhöhten Nachfrage nach Bauholz stiegen die Preise am stärksten bei den Zimmer- und Holzbauarbeiten, die sich um fast die Hälfte verteuerten. Zudem stiegen die Preise besonders für Ramm-, Rüttel- und Pressarbeiten (+23,2 Prozent) und für Entwässerungskanalarbeiten (+21,4 Prozent).
Im Bereich der Ausbauarbeiten erhöhten sich die Preise im November 2021 im Vergleich zum November 2020 um fast 14 Prozent. Die deutlichsten Preissteigerungen gab es bei Betonwerksteinarbeiten (+20,9 Prozent) und bei Tischlerarbeiten (+20 Prozent).
Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) stiegen im November 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,5 Prozent, die Preise für Schönheitsreparaturen in einer Wohnung um 6,8 Prozent.
Für den Neubau von Bürogebäuden verteuerten sich die Preise im November 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 16,3 Prozent und für den Neubau von gewerblichen Betriebsgebäuden um 17,2 Prozent.
Zudem erhöhten sich die Preise im Straßenbau um zehn Prozent. Hierzu gehören unter anderem Erd- und Asphaltarbeiten.

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