2. Dezember 2014
Politisches

Problem Plastik: „Stadt will Bürger stärker sensibilisieren“

Anlässlich der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung tauschte die Stadt Plastiktüren.

Rita Reinecke, Horst Meier und Christa Widdel machten bei der Tüten-Tausch-Aktion der Stadt begeistert mit. Yvonne Stiller und Kim Nowak händigten ihnen dafür eine grüne Mehrwegtasche aus (v.l.). Fotos: Thomas Ammerpohl

Von Birgit Leute, 03.12.2014.

Braunschweig. Im Alltag kommt man kaum um sie herum. Dennoch sind Plastiktüten – vor allem, wenn sie gedankenlos in der Landschaft entsorgt werden – alles andere als gut für die Umwelt. Die Stadt rief deshalb zum Tausch gegen eine Mehrwegtasche auf und sammelte insgesamt 10 000 Plastiktüten ein

.

Trotz der Kälte hatte sich Karin Vonderwall auf den Weg zum Ringerbrunnen gemacht. Aus der Tasche zog sie zehn gebrauchte Plastiktüten und überreichte sie zwei Mitarbeiterinnen der städtischen Abfallwirtschaft, die sie in eine gelbe Tonne warfen. Im Gegenzug erhielt die Seniorin zwei quietschgrüne Mehrwegtaschen.

Anlässlich der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung hatte die Stadt zum Tütentausch aufgerufen: Zwei Tage lang konnten Bürger am Ringerbrunnen ihre alten Plastiktüten vorbeibringen und dort in einer Wertstofftonne entsorgen. „Die Resonanz war sehr gut“, freute sich Katja Sellmann von der städtischen Abfallwirtschaft.

In Nullkommanichts füllten sich die 120-Liter-Tonnen des Entsorgers Alba. Für je fünf Tüten händigten Kim Nowak und Yvonne Stiller, Mitarbeiterinnen der Stadt, eine grüne Mehrwegtasche aus.

„Die Kampagne ist die Fortsetzung des ‚Butterfly-Projekts‘ aus dem vergangenen Jahr“, erklärt Sellmann. Die Stadt will damit für die Probleme mit dem Müll sensibilisieren und zur Abfallvermeidung anregen. Das Logo – ein Schmetterling – entstand in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste. „Die Menschen kennen das Problem mit Plastik, da müssen wir gar nicht mehr viel erklären“, sagt Sellmann. Plastik im Meer oder in der Landschaft, Seevögel und Meeresschildkröten, die – den Magen voll Kunststoff – elendig verenden: die Bilder haben sich eingebrannt. „Dennoch: Viele von uns greifen immer noch zum bequemen Coffee-to-go im Einwegbecher oder zu mehrfach eingepackten Lebensmitteln“, gibt Sellmann zu bedenken.

Karin Vonderwall musste nicht lange überlegen: Sie findet die Aktion „Klasse“. „Ich ärgere mich immer über Mitmenschen, die den Plastikmüll nicht in der Wertstofftonne entsorgen, sondern in der Landschaft oder unüberlegt in der Biotonne.“ Die eingesammelten Tüten werden vom Entsorger Alba recycelt.

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