Von Ingeborg Obi-Preuß, 16.03.2014.
Braunschweig. Eine genervte Verwaltung, ein enttäuschter Unternehmer, verunsicherte Bürger: Das Rangeln um das Gliesmaroder Bad treibt Blüten.
„Ich verstehe das nicht ganz“, sagte gestern der Unternehmer Friedrich Knapp auf nB-Anfrage, „da möchte jemand etwas tun und wird so abgewehrt.“ Der Chef der Modekette New Yorker hatte angekündigt, sich für die Sanierung des Hallenbades Gliesmarode einzusetzen. „Plötzlich haben meine Leute Zutrittsverbot“, sagt Knapp. Und Geschäftsführer Thomas Krecklenberg fügt hinzu, dass der Zutritt dringend nötig sei, um weitere Daten und Fakten zu sammeln, damit das Angebot von New Yorker geprüft und präzisiert werden könne.
„Ich habe dem Bürgermeister einen persönlichen Brief geschrieben“, fügt Friedrich Knapp hinzu. Er hoffe, dass sich das Problem lösen lasse. Den Eingang des Briefes hat die Verwaltung bestätigt, „er wird Montag beantwortet“, heißt es.
Die Stadt macht zu: „Vorläufig keine weiteren Informationen an das Unternehmen New Yorker“ – die Anweisung von Finanzdezernent Christian Alexander Geiger ist deutlich.
„Ich halte diese Verfahrensweise für sachgerecht, da das Unternehmen New Yorker seine Absichten und Pläne bezüglich des Badezentrums Gliesmarode auch nach gut einem Monat gegenüber der Stadt Braunschweig nicht dargelegt hat“, heißt es in einem Schreiben, dass Geiger an die Ratsfraktionen verschickt hat.
Er gehe davon aus, dass nach „diversen Begehungen und auf Grundlage der zur Verfügung gestellten Unterlagen bereits umfangreich Planungen angestellt werden.“ Aufgrund der „besonderen politischen Bedeutung“ müsste New Yorker nun zunächst einmal erläutern, in welchem Umfang sie sich engagieren wollten. Das Unternehmen habe vier Wochen Zeit gehabt, sich zu erklären.
Genau das wird bei New Yorker anderes gerechnet. Geschäftsführer Thoma Krecklenberg hat in einem genauen Zeitplan jeden Schritt festgehalten. Danach habe es allein vom 7. bis zum 25. Februar gedauert, „bis wir endlich alle nötigen Zahlen und Daten bekommen haben“, sagt Krecklenberg, „erst dann konnten wir wirklich anfangen zu bewerten.“
Zwei Tage später habe die Stadt bereits einen Brief geschrieben und um sofortige Erklärung gebeten. „Den konnten wir aber gar nicht gleich beantworten, da ich in Asien war“, sagt dazu Friedrich Knapp, „der Brief war an mich persönlich gerichtet, und meine Post macht keiner auf.“
Als dann die Mitarbeiter von New Yorker Anfang März noch einmal ins Badezentrum wollten, um Maße zu überprüfen, seien sie nicht mehr reingekommen, erzählt Krecklenberg, „wir haben Zutrittsverbot.“
Inzwischen hat Friedrich Knapp einen persönlichen Brief an Oberbürgermeister Dr. Gert Hoffmann geschrieben. Die Verwaltung hat den Eingang bestätigt. Fortsetzung folgt …