Braunschweig. Das kennen sie bei den New Yorker Lions unter Troy Tomlin nicht: Zum ersten Mal seit 2013, seitdem Tomlin das Amt des Cheftrainers übernommen hat, haben die Braunschweiger Bundesliga-Footballer zwei Liga-Spiele verloren.
Nach der 21:26-Pleite im Eintracht-Stadion waren die Lions in Berlin gegen die Rebels eigentlich auf Wiedergutmachung aus. Doch das sollte nicht gelingen. Stattdessen unterlagen sie verdient mit 14:23.
Größten Anteil am Sieg der Hausherren hatte die Verteidigung. Die Rebels-Defense verstand sich darauf, den Passangriff der Lions weitestgehend auszuschalten: Nathaniel Morris, Christian Bollmann, Niklas Römer, Nicolai Schumann oder Justus Holtz – keiner der Passempfänger im Aufgebot der Braunschweiger konnte sich richtig in Szene setzen. Die Passabwehr der Rebels war stets zur Stelle. Mit insgesamt 144 Yards Raumgewinn durch Pässe waren die Lions zwar wesentlich erfolgreicher als die Berliner (43 Yards), nur blieb es brotlose Kunst.
Die Rebels kamen jedoch auch nicht konstant voran, sondern profitierten von Einzelleistungen. Also lieferte insgesamt auch die Lions-Defense. Ein Spiel auf Augenhöhe. Weitestgehend zumindest: Auf der einen Seite stehen zwei Interceptions und eine gute Kontrolle der gegnerischen Runningbacks für die Braunschweiger zu Buche.
Nur den Rebels-Quarterback Terrell Robinson bekamen sie nicht in den Griff. Robinson lief für insgesamt 168 Yards Raumgewinn – darunter ein Lauf über 81 Yards, der die 14:7-Halbzeitführung der Gastgeber einbrachte. Zwar kämpften sich die Braunschweiger im dritten Viertel zurück, das war auch im ersten Spielabschnitt schon gelungen, nur dauerte es ungewohnt lange. Die Lions bekamen einfach keinen Fuß in die Tür.
Ein Field-Goal-Versuch von Kicker Tobias Goebel aus rund 30 Yards segelte an den Torstangen vorbei. Erst etwa eine Minute vor Beginn des vierten Viertels gelangen den Braunschweigern die nächsten Punkte. Lions-Spielmacher Jadrian Clark lief über 48 Yards zum 14:14.
Die Rebels konnten jedoch schnell antworten, holten sich das Momentum zurück und behielten die Oberhand: In sechs Spielzügen legten sie 60 Yards zurück und Runningback Sean Richards, der bereits das 7:0 besorgte, erhöhte jetzt aus einem Yard auf 21:14. Die Lions gaben zwar nicht auf, konnten die aggressive Rebels-Abwehr aber nicht knacken. Den Schlusspunkt setze eine Holding-Strafe gegen die Braunschweiger in der eigenen Endzone: Der damit verbundene Safety brachte den Rebels zwei Punkte und die Entscheidung.
Somit bleibt es spannend im Kampf um die Nordmeisterschaft. Die Lions müssen am Wochenende in Kiel gewinnen und im letzten Spiel der regulären Saison die Dresden Monarchs schlagen. Die Monarchs kommen ins Eintracht-Stadion, und alles deutet auf ein Endspiel hin, in dem die Lions die sechste Nordmeisterschaft in Folge holen können. Wenn sie in Kiel gegen die Hurricanes den Pflichtsieg einfahren.