Von Andreas Konrad, 10.12.2016.
Braunschweig. Auch wenn seine Heimat Bethlehem momentan nicht so sehr im Fokus der Weltöffentlichkeit stehe, sei das kein Anzeichen dafür, dass das Verhältnis zwischen Christen, Muslimen und Juden inzwischen entspannt sei, sagt Sami Abu Aita. Der 59-jährige Christ kommt mittlerweile im 24. Jahr in der Weihnachtszeit nach Braunschweig, um im Dom handgeschnitzte Figuren zu verkaufen.
Das Sortiment ist riesig. Ein Schwerpunkt liegt selbstverständlich auf christlich-weihnachtlichen Motiven, aber gewissermassen als Hommage an seine Gastgeber-Stadt hat Sami Abu Aita in diesem Jahr auch einen Braunschweiger Löwen dabei. 50 Familien aus seiner Heimat haben die Figuren geschnitzt, das sei Tradition, und in jedem Jahr seien es 50 andere Familien, denen mit dem Verkaufserlös über manch‘ schwierige Zeit geholfen werde.
Alle Figuren sind ausschließlich aus Holz vom Olivenbaum gefertigt, das zum Teil sehr alt ist – eine große Tradition in Abu Aitas Heimat. In Jerusalem gäbe es einen Olivenbaum, den schon Jesus gesehen habe, erzählt Abu Aitas.
Noch bis zum 22. Dezember hat er seinen Stand im Braunschweiger Dom. Und danach? Dann gehe es so schnell wie möglich nach Hause – Weihnachten im Kreis der Familie ist für ihn ein Muss und die schönste Zeit des Jahres. Vor allem, wenn er nach seiner Rückkehr auch noch 50 Familien in seiner Heimat helfen kann.