10. Februar 2023
Stadtplanung

Schönheitskur für alte Schätze

Die Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes ist teuer • Stadt und Richard-Borek-Stiftung helfen

Der Lindenhof im Februar 2023. Nach monatelangen Sanierungsarbeiten erstrahlt das Gebäude heute wieder in altem Glanz. Foto: Birgit Wiefel

Wer eine denkmalgeschützte Immobilie besitzt und diese sanieren will, muss oft tief in die Tasche greifen. Die Auflagen für die Gebäude treiben den Preis für die Baumaßnahmen ordentlich in die Höhe. Es gibt allerdings seit 2002 eine Fördervereinbarung zwischen der Stadt und der Richard-Borek-Stiftung, die das Ziel hat, private Eigentümer von Baudenkmälern in Braunschweig bei der Sanierung zu unterstützen.

Die Förderbeiträge, die sich rein auf die denkmalbedingten Mehrkosten beziehen, sind im Vergleich zu den privaten Investitionen oft gering bemessen. Sie stellen für das Referat Stadtbild und Denkmalpflege aber eine ganz wichtige Quelle zur Unterstützung und Motivation der Denkmaleigentümer dar. Beispiele für geförderte und erfolgreiche umgesetzte Sanierungen veröffentlicht die Stadt in regelmäßigen Abständen auf ihrer Internetseite, www.braunschweig.de. Seit Kurzem kann dort die Dokumentation für den Förderzeitraum 2018 und 2019 online eingesehen werden. Die Übersicht listet mehr als 40 Einzelmaßnahmen auf, die vor allem die außen sichtbaren Gebäudeteile aufgewertet haben, darunter Haustüren, Fenster, Giebel, Balkongeländer oder das Dach.

Bei einer neugotischen Doppelhausvilla aus dem Jahre 1885 in der Georg-Westermann-Allee konnten mit Hilfe der Förderung zum Beispiel die Fassade gereinigt und die Klinkerflächen neu verfugt werden.
In der Bernerstraße wurden dagegen die Balkons eines Mehrfamilienhauses im Jugendstil saniert und – entsprechend dem Original – mit Buntglasscheiben neu verglast.

Auch die Sanierung des Lindenhofs in der Humboldtstraße wurde durch die Stadt und die Richard-Borek-Stiftung unterstützt. Das markante Gebäude stammt von 1908 und wurde 110 Jahre später von Eleonore Eiswirt mit dem Ziel erworben, das ehemalige Szene-Lokal und den Theatersaal wieder zu einem Anziehungspunkt in Braunschweig zu machen. Bei dem Projekt wurden neben der Rekonstruktion des kriegszerstörten Dachs auch die Erneuerung der Fassade und Fenster gefördert.

Tag der offenen Tür

Wer sich das Resultat einmal genauer ansehen will: Am Sonntag, 5. März, findet von 11 bis 18 Uhr ein „Tag der offenen Tür“ im Lindenhof-Theater, Kasernenstraße 18, statt. Veranstalter ist der Verein zur Förderung der Kultur im Lindenhof Braunschweig – Lindenhof. Auf dem Programm stehen Acts von bekannten lokalen Künstlern. Zudem finden stündlich Führungen im Theater, Theatersaal und den Räumlichkeiten des Lindenhofs statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei – Spenden für die beteiligten Künstler sind willkommen. Mehr Infos unter www.lindenhof-braunschweig.de.

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