3. August 2019
Menschen

Sieben kleine Seepferdchen

Mütterzentrum und Förderverein des Bades Gliesmarode machen gemeinsame Sache

Haben am Seepferdchenkurus teilgenommen (von links): Hanna, Leonie, Lea, Mia, Luana, Johanna und Lynn. Sechs der Mädchen haben das begehrte Abzeichen erhalten. Foto: Lea Simon

Westliches Ringgebiet. Wasser und Kinder gehören eigentlich zusammen. Das findet jedenfalls Lea Simon. „Ich schwimme selbst sehr gern“, sagt sie. Mit vier Jahren hat sie ihr Seepferdchen-Abzeichen erschwommen, später einen Lehrgang als Rettungsschwimmerin absolviert.

Als Betreuerin im „Kinderzimmer“ des Mütterzentrums/Mehrgenerationenhauses in der Hugo-Luther-Straße ist es ihr ein persönliches Anliegen, Kinder schon frühzeitig mit dem Element Wasser vertraut zu machen.
Ergänzend zum Babyschwimmen und zum Mutter-und-Kind-Schwimmen hat nun ein erster Kursus für Kinder ab sechs Jahren stattgefunden. Auch Kinder aus der Kita Christian Friedrich Krull in der Nachbarschaft haben daran teilgenommen. In der vergangenen Woche fand er seinen erfolgreichen Abschluss. Möglich gemacht hat den Kursus der Förderverein des Badezentrums Gliesmarode, der ihn spendierte.

Eine kleine Begebenheit hatte Lea Simon auf die Idee gebracht, einen Schwimmkurs für etwas ältere Kinder auf den Weg zu bringen. Da hatte nämlich ein sechsjähriger Junge gefragt, ob er an einem Tag die Babyschwimmgruppe begleiten darf. „Kein Problem“, hatte Lea Simon der Mutter gesagt, „er muss aber einen Freischwimmer haben.“ Durch ein sprachliches Missverständnis kam bei der Mutter jedoch nicht „Freischwimmer“, sondern „Schwimmflügel“ an. Auch wenn diese Geschichte schon etwas zurückliegt, hat Lea Simon nicht vergessen, wie sie den weinenden Jungen zurücklassen musste. Er hatte seine Schwimmflügel brav mitgebracht, aber das reichte nicht. Ihn ohne Begleitperson mitzunehmen, kam nicht in Frage: „Zu gefährlich.“

In vielen Familien sei es keine Selbstverständlichkeit, mit den Kindern ins Schwimmbad zu gehen. Das sei noch nicht einmal immer eine Kostenfrage. „Es ist auch manchmal aus organisatorischen Gründen schwierig“, sagt Lea Simon. Die Kinder müssen aus dem westlichen Teil der Stadt hinüber nach Gliesmarode, zur reinen Schwimm- addiert sich die Fahrtzeit und dann geht es schnell um zwei oder zweieinhalb Stunden und das über zehn Einheiten. „Wir versuchen, die Eltern zu motivieren“, sagt Lea Simon. Und alle Hürden aus dem Weg zu räumen. In diesem Fall hat das prima geklappt. Sieben Mädchen („Es ist Zufall, dass es ausschließlich Mädchen sind.“) haben in Gliesmarode Schwimmen gelernt. In der vergangenen Woche zeigten sie, dass in ihnen allen kleine Seepferdchen stecken. Wasser und Kinder, das gehört einfach zusammen.

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