Innenstadt. Keine Frage, das Rathaus ist startklar. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Ulrich Markurth versammelten sich gestern Mitarbeiter und Unterstützer am Burglöwen, um für die vierte Teilnahme am bundesweiten Stadtradeln zu werben.
Die Aktion trifft offenbar den Nerv der Zeit. „Es fahren viel mehr Menschen mit dem Fahrrad“, stellt Oberbürgermeister Ulrich Markurth fest. Er selbst und viele (leitende) Mitarbeiter in der Stadtverwaltung machen da keine Ausnahme. Nur den Weg morgens von zu Hause ins Rathaus, den geht Markurth lieber: „Bis ich das Fahrrad aus dem Keller geholt habe, bin ich zu Fuß schon fast da.“
Der Trend zum Fahrradfahren lässt sich auch an Zahlen ablesen. Nach aktuellem Stand haben sich im Vergleich zum Vorjahr schon jetzt rund ein Drittel mehr Menschen fürs Stadtradeln angemeldet, sagte Klaus Benscheidt, Fachbereichsleiter Tiefbau und Verkehr und Kapitän des Stadtverwaltungsteams. Insgesamt hätten sich bereits 270 Teams mit 1574 Radfahrern gebildet. Unter www.stadtradeln/braunschweig sind weitere Anmeldungen möglich. In der Zeit vom 30. August bis 19. September werden Kilometer gesammelt. Eine feste Zielvorgabe habe man sich nicht gesetzt, sagte Benscheidt, aber mehr als eine Million Kilometer müssten schon drin sein. Für die Million würde die Stadt einen weiteren „Lastenlöwen“ sponsern, wenn es zwei werden, dann eben zwei. Ein solches Traumergebnis ist aber eher unwahrscheinlich.
„Fahr Rad – fürs Klima, für Braunschweig, für dich“ heißt das Motto in diesem Jahr und fasst nach Ansicht des Oberbürgermeisters den ökologischen, den gesellschaftlichen und individuellen Nutzen in einer Zeile zusammen. Das Gemeinschaftserlebnis zähle besonders, wobei es wichtig sei, dass gerade in diesen Zeiten alle mit Abstand am besten fahren. Nur der Mund-und-Nasen-Schutz, der verträgt sich nicht mit dem Radfahren. „Ich habe es ausprobiert, aber das kann ich nicht empfehlen“, sagte Ulrich Markurth.
Fürs Stadtradeln zählen alle im Aktionszeitraum gesammelten Kilometer. Fahrten zur Arbeit, zum Einkaufen, in der Freizeit, lang oder kurz, ganz egal. Wer die Stadtradeln-App nutzt, unterstützt mit den anonymisierten Daten ein Forschungsprojekt der TU Dresden, die wissen will, wo besonders viele Radler unterwegs sind, welche Geschwindigkeiten sie erreichen und wo sie warten müssen.