Gliesmarode/Östliches Ringgebiet. Der neue Bahnhof Gliesmarode nimmt langsam aber sicher Gestalt an. Vor zwei Jahren wurde der Vorplatz in Angriff genommen, aktuell bekommt der Bahnhof selbst ein Facelifting (die NB berichtete). Wenn voraussichtlich im Sommer alle Arbeiten abgeschlossen sein werden, sollen hier einmal deutlich mehr Personen- und Güterzüge verkehren – und genau das ist aktuell das Problem.
Denn für die Fußgänger und Radfahrer, die tagtäglich den Bahnübergang Grünewaldstraße queren, heißt das: Warten. Lange warten. Rund 30 bis 40 Minuten pro Stunde, hat die Verwaltung errechnet, würden sie künftig an der geschlossenen Schranke stehen. Als Lösung wird mittlerweile eine Unterführung geprüft. Doch auch dieser Plan hat Haken und Ösen.
In dieser Woche informierte die Verwaltung per Online-Veranstaltung die betroffenen Stadtbezirksräte und interessierte Bürger über den jüngsten Stand der Diskussion.
Grundsätzlich stimmt die Deutsche Bahn dem Bau einer Unterführung zu, würde auch die entsprechenden Planungen übernehmen. Allerdings veranschlagt sie dafür mindestens fünf Jahre, heißt: vor 2027 sei mit einer Fertigstellung nicht zu rechnen.
Mehr noch: Im Zuge des Aus- und Umbaus des Bahnhofs soll 2024 auch ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen werden – mit der Folge, dass sich die Schranken ohne Anpassung der Sicherungstechnik gar nicht mehr öffnen ließen. Der Bahnübergang würde dann bis zur Fertigstellung der Unterführung nicht mehr passierbar sein. Eine „Umrundung“ wäre ausschließlich über den Bahnhof Gliesmarode oder über die Ebertallee möglich.
Die Zeit drängt also, um möglichst zeitnah eine Lösung zu finden. Von der Politik wurde die Verwaltung inzwischen beauftragt, die Planung einer Querung zusammen mit der Bahn weiter voranzutreiben und verschiedene Varianten zu entwickeln – neben einer Unterführung auch eine Überführung – und einen direkten Zugang zu den Bahnsteigen. Die Gleichstellungsbeauftragte Marion Lenz gab zu bedenken, dass bei einer Unterführung unbedingt Angsträume wie dunkle Ecken, vermieden werden sollten.