28. Januar 2023
Buntes

Tiefe Einblicke in den großen Tunnelbau

Für kleine und große Kinder: In den Tunnelwelten erfährt man alles über das Mammutprojekt Brenner Basistunnel

Am Eingang in die Tunnelwelten steht der gigantische Bohrkopf einer Tunnelbohrmaschine. Foto: Druschke

Er ist der wichtigste Übergang zwischen Österreich und Italien und der meistbefahrene Alpenpass: der Brenner. Tief unter ihm entsteht seit 2008 die weltweit längste unterirdische Eisenbahnverbindung für den Güter- und Personenverkehr.

Der Brenner Basistunnel (BBT) ist ein österreichisch-italienisches Mammutprojekt, fertiggestellt sein soll es frühestens 2032.
Die „Tunnelwelten“ in Steinach am Brenner bieten spannende Einblicke in den Bau des 64 Kilometer langen Brenner Basistunnels zwischen Innsbruck und Franzensfeste (Italien). Das Infocenter mit rund 800 Quadratmetern Ausstellungsfläche unterhalb der Brennerautobahn lohnt einen Abstecher, Eintritt und Parken sind überraschenderweise sogar kostenlos.
Die Dimensionen des Projektes werden schon bei der Ankunft deutlich. Im Außenbereich ist der ausrangierte Bohrkopf einer Tunnelbohrmaschine ausgestellt, der Koloss hat einen Durchmesser von knapp acht Metern und wiegt 146 Tonnen.

Das Infocenter thematisiert in verschiedenen Erlebniswelten neben dem Bau des BBT die Geschichte des Brennerpass, die Geologie der Alpen und den Bereich Technik und Verkehr. Es gibt einen Schautunnel mit „Knalleffekt“, in dem wir per Knopfdruck selbst zum Sprengmeister werden und das Tunnelkino versetzt uns quasi live auf die verschiedenen Baustellen. Wir erfahren, dass die Personenzüge später mit einer Geschwindigkeit von bis zu 250 km/h durch den BBT rauschen und sich die Fahrzeit von Innsbruck nach Franzensfeste von derzeit 80 auf nur 25 Minuten reduzieren wird.

Und weil die Ausstellung an diesem Nachmittag mitten in der Woche kaum besucht ist, finden wir uns sogar für einen Abstecher in den Kindererlebnisbereich nicht zu alt. Wir probieren das Flüsterrohr und die Gebläse-Transportmaschine aus, bohren selbst Gestein und erzeugen im Stausimulator mit unterschiedlich großen Scheiben, die sich auf einem Parcours bewegen, erst ein ordentliches Stop-and-go und dann einen kompletten Stillstand. Das ist das Schöne: Fast alle Stationen in den Tunnelwelten vermitteln das Wissen spielerisch und mit tollen kreativen Ideen. Auf dem Spielplatz im Außenbereich können die Kids beim Baggern und Transportieren kleiner Steine ihre Geschicklichkeit beweisen und das Steinxylophon ausprobieren – für uns ist hier die Grenze für unsere Experimentierfreude erreicht.

Das sogenannte Kind im Manne entdeckt meiner im Zugsimulator wieder. Er gibt ordentlich Gas, ignoriert alle akustischen Warnhinweise bezüglich seiner permanenten Geschwindigkeitsüberschreitung und malträtiert begeistert die Hupe. Und kaum hat er den Sessel des Zugführers geräumt, traut sich auch der ältere Herr, der ihn beobachtet hat, selbst in den Führerstand und setzt den Zug freudig in Bewegung. Jungs eben … Infos: www.tunnelwelten.com

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