19. November 2013
Menschen

Verein will die Stadt verändern

„Fair in Braunschweig“ will eine breite Bürgerbewegung initiieren.

„Fair in Braunschweig“ (v.l.): Dr. Renate Sievers-Altermann, Lars Dedekind und Franziska Dickschen. Die Gründungsmitglieder hoffen auf möglichst viele Braunschweiger, die mitmachen. Foto: Nielsen

Von Ingeborg Obi-Preuß, 20.11.2013.
Braunschweig. Fair-Trade-Town Braunschweig. Klingt gut. Die Bewerbung dazu ist eingereicht, ein neuer Verein will helfen, dass der Titel auch mit möglichst viel Inhalt gefüllt wird.

Ein Ratsbeschluss aus dem Februar 2012 war der offizielle Anfang, danach wurde eine Steuerungsgruppe gegründet, mit der Aufgabe, die Bewerbung der Stadt zur Fair-Trade-Town vorzubereiten.
„Das haben wir erfolgreich erledigt, die Bewerbung ist eingereicht“, sagt Alexander Aberle vom Stadtmarketing. Die Kriterien sind von „TransFair“ (Verein zur Förderung des fairen Handels mit der Dritten Welt) festgelegt worden: „In einer Stadt von der Größe Braunschweigs müssen 34 Einzelhändler und 17 Gastronomen jeweils zwei fair gehandelte Produkte beziehungsweise Getränke anbieten“, erklärt Aberle. Das sei jetzt erreicht, die Bewerbung eingereicht. Ob der Lenkungskreis noch arbeite, müsse die Stadt entscheiden.
Dem neu gegründeten Verein „Fair in Braunschweig“ reicht das so nicht. Die Aktiven um Vereinsvorstand Pfarrer Lars Dedekind wollen die Bewerbung als einen Auftakt betrachtet wissen. „Die Menschen erkennen immer mehr, dass es so nicht weitergeht“, sagt Pfarrer Dedekind. Er möchte den Begriff „Fair“ weiter fassen, der faire Umgang mit Menschen untereinander gehöre dazu, umwelt- und wirtschaftsethisches Verhalten, globale Gerechtigkeit im Welthandel, Unterstützung von sozialorientierten, genossenschaftlichen Projekten und mehr.
„Alle Braunschweiger sind herzlich eingeladen, dem Verein beizutreten und mitzuwirken“, lädt Dedekind ein. Er selbst gründete vor Jahren in Braunschweig die größte faire Frühstückstafel Deutschlands. Auch die anderen Gründungsmitglieder bringen reichlich Erfahrung ein. Schatzmeisterin Franziska Dickschen beispielsweise brachte „Braunschweig-Kaffee“ in die Geschäfte und ist Geschäftsführerin von Oikocredit.
Die nächste Veranstaltung: Am Dienstag (26. November) diskutiert Dr. Uwe Meier (ebenfalls Gründungsmitglied) mit dem niedersächsischen Landwirtschaftsminister. Ab 19 Uhr im Franziskussaal der Evangelischen Akademie Abt Jerusalem.

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